Wolfgang Weber feiert 75. Geburtstag„Ich bleibe in Porz, denn da gehöre ich hin“

Lesezeit 2 Minuten
5F9DB000A7E09A73

Wolfgang Weber vor im Jahr 2014

  • Es gibt viele legendäre Anekdoten über Wolfgang Weber. Wie das Spiel gegen Liverpool, als er trotz eines Wadenbeinbruchs 75 Minuten lang auf dem Platz stand.1965 spielte der Verteidiger aus Porz 75 Minuten mit gebrochenem Wadenbein.
  • Doch „Bulle“ Weber, der sogar einen Fan-Klub in Hongkong hat, zieht die Ruhe dem Rummel vor – und feiert deshalb auch seinen 75. Geburtstag ganz bescheiden.

Köln – Man könnte diese Geschichte „Der gute Mensch vom Geißbockheim“ nennen. Aber Wolfgang Weber würde das auch zu seinem 75. Geburtstag, den er am Mittwoch feiert, rundweg ablehnen.  Der Jubilar, am 26. Juni 1944 in Schlawe/Pommern geboren und 1950 nach Porz gekommen, ist für so etwas viel zu bescheiden. Deshalb kann man sich auf die Fakten beschränken.

Dreimal Meister, zweimal DFB-Pokalsieger mit dem FC

Wolfgang Weber verbrachte die gesamten 15 Jahre seiner Zeit als Fußball-Profi beim 1. FC Köln,  wurde zweimal Meister, dreimal Pokalsieger, WM-Zweiter (1966) und WM-Dritter (1970). Er war ein Großer seiner Zeit. Aber vor allem ist er immer ein normaler, demütiger Mensch geblieben.

Hin und wieder kreuzt der bescheidene „Bulle“ (Kampfname, verliehen von Wolfgang Overath) aber am Geißbockheim auf, um FC-Artikel für seinen überraschendsten Fan-Klub zu kaufen. „2011 erfuhr ich, dass es in Hongkong die Wolfgang-Weber-Boyz gibt“, erzählt der frühere Verteidiger, „aber ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie die auf mich kamen, die waren ja zu meiner großen Zeit noch nicht mal geboren.“

Alles zum Thema Geißbockheim

Zwei  Ereignisse der Sportgeschichte sind untrennbar mit Weber  verbunden: Das WM-Finale 1966 und das Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister  im Jahr 1965. Das Endspiel gegen Gastgeber England wurde auch deshalb zur unvergessenen Fußball-Schlacht, weil der damals 22-Jährige Vorstopper sein Team mit dem Tor zum 2:2 in die Verlängerung rettete. Da wurde Weber Teil des Dramas um das Wembley-Tor von Geoff Hurst.  

Als Verteidiger sah er die Flugbahn des Balles aus nächster Nähe und war sich sicher: nicht drin.  Er köpfte das Spielgerät über die Querlatte ins Aus. Danach begann die Diskussion. Das  Tor zum 3:2, das vermutlich keines war, wurde anerkannt. England gewann 4:2.

Ein Jahr zuvor war Weber gegen Liverpool zum Helden geworden, als er trotz eines Wadenbeinbruches 75 Minuten spielte. All das sind Anekdoten, die dem Jubilar nichts von seiner Nahbarkeit  genommen haben. Den 75. feiert er deshalb ganz ruhig zu Hause. Er sagt: „Ich bleibe in Porz, denn da gehöre ich hin.“

KStA abonnieren