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Zugang Luca Kilian nimmt Training aufJakobs spricht FC-Kader das Vertrauen aus

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Luca Kilian (l.) und FC-Keeper Timo Horn

Köln – Der Neue war leicht auszumachen in der Trainingsgruppe, die am Mittwoch im Franz-Kremer-Stadion die Vorbereitung auf das Spiel gegen den VfL Bochum (Samstag/15.30 Uhr) aufnahm. Luca Kilian, 21-jähriger Innenverteidiger, den der 1. FC Köln am Dienstag von Mainz 05 ausgeliehen haben, ragt aus dem Kölner Kader heraus: Kilian wird mit 1,92 Metern Körperlänge geführt, damit ist er auf Anhieb Kölns größter Vertragsspieler. Zudem hat er durchaus Kleiderschrankformat, und weil er außerdem in dem Ruf steht, ungewöhnlich schnell auf den Beinen zu sein, galt er seit Wochen als Kölns Wunsch-Zugang, sollte sich Bedarf auf der Position des Innenverteidigers ergeben.

Meré kann nicht überzeugen

Das ist mittlerweile geschehen. Beim 2:3 am Sonntag in München vertrat Jorge Meré den verletzten Timo Hübers und sah nicht gut aus gegen die bayrischen Starspieler. Angesichts der Eindrücke aus der Allianz-Arena entschied sich die Vereinsspitze, den Etat noch einmal zu erhöhen. Kilian wurde für eine Saison ausgeliehen im nächsten Sommer hoffen die Kölner, nicht nur die Mittel zu haben, Kilian zu behalten. Sondern auch den Anlass.

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Im Jahr 2017 wurde Kilian mit Borussia Dortmund deutscher A-Junioren-Meister, unter Steffen Baumgart wurde er später beim SC Paderborn Bundesligaspieler. Es war also auch ein Wiedersehen am Mittwoch. Jörg Jakobs, der in diesem Sommer die Transfertätigkeiten beim FC verantwortet, zeigte sich zufrieden mit dem Zugang. „Er ist Steffen als Spieler bekannt, daher hoffen wir, dass er keine lange Eingewöhnungszeit benötigt“, sagt Jakobs. Baumgart habe eine „besondere Spielidee“, da sei es hilfreich, einen Mann dazu zu holen, der bereits weiß, was gefordert ist. Timo Hübers fehlte auch am Mittwoch im Training. Hübers hat in seiner Karriere bereits zwei Kreuzbandrisse zu überstehen gehabt, der 24-Jährige sagt zwar, er spüre keine Folgen seiner Verletzungen mehr. Dennoch begleiteten ihn Zweifel bei seinem Wechsel aus Hannover nach Köln. Jörg Jakobs versicherte allerdings am Mittwoch, die aktuellen Beschwerden stünden in keinem Kontext zu den alten Verletzungen. Der Interims-Chef rechnet zwar nicht mit einer längeren Fehlzeit, doch fiele Hübers auch gegen Bochum aus, wäre nun Kilian bereit: „Die Spielberechtigung wird bis Samstag vorliegen, dann ist er auch einsatzfähig“, sagt Jakobs.

Alles zum Thema Ellyes Skhiri

Skhiri bleibt ein Wechselkandidat

Weitere Zugänge wären möglich. Dafür müssten allerdings zunächst noch Spieler den Verein verlassen. Ellyes Skhiri gilt seit Beginn des Sommers als Kandidat auf einen Abschied, allerdings zeigt sich der Transfermarkt noch wenig dynamisch. Bislang liegen keine Angebote für den Tunesier vor, der gern den nächsten Schritt tun und zu einem Verein wechseln würde, der bereits international spielt. Allerdings zeigt sich Skhiri loyal; es ist gut vorstellbar, dass er mindestens bis zum Winter bleiben und weiter seine Leistung bringen könnte.

Lebenswichtig wäre die Transfereinnahme nicht für die Kölner, die mit den Verkäufen von Sebastiaan Bornauw (nach Wolfsburg) und Ismail Jakobs (zur AS Monaco) bereits 20 Millionen Euro eingenommen haben. Skhiri könnte für 15 Millionen Euro gehen, das bedeutet allerdings nicht, dass den Kölner diese Summe in der Kasse fehlte, würde er bleiben: Unter anderem wegen der Transferbeteiligung von Skhiris Ex-Klub Montpellier wäre die Einnahme ohnehin nicht voll verfügbar.

„Sportlich würde uns das schwächen“

Jakobs sähe den Kader breit genug aufgestellt, um einen Abgang des Leistungsträgers intern zu kompensieren. „Sportlich würde uns das schwächen, keine Frage. Aber wir haben Dejan Ljubicic und Salih Özcan für die Position.“

Neben Skhiri stehen weitere Kölner Kaderspieler im Schaufenster. Sollten sich Abnehmer finden, wären Zugänge vorbereitet, die schnell vollzogen werden könnten. „Wir haben da Fantasie, was den einen oder anderen Spieler angeht, der uns noch besser machen würde. Wenn es Abgänge gibt, sind wir vorbereitet“, beschreibt Jakobs. Nach dem ordentlichen Auftakt mit dem Sieg über Berlin und der knappen Niederlage beim FC Bayern sehen sich die Kölner gut aufgestellt. „Würde sich nichts tun, gingen wir nicht mit Fragezeichen in die Saison, da hätten wir überhaupt keine Schmerzen mit. Wir halten den Kader für absolut wettbewerbsfähig.“

Möglicherweise wird jedoch erst nach dem kommenden Spieltag noch einmal Schwung in den bislang vergleichsweise ruhigen Transfermarkt in Europas Ligen kommen, sagt Jakobs: „Es wird auch für uns spannend, ob noch für zwei Tage richtig Action reinkommt.“

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