0:3 in FrankfurtLeverkusen verpasst Sprung an die Spitze

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Vollandentttäuscht

Kevin Volland kann nicht mehr hinsehen. 

Frankfurt – Dass Bayer 04 Leverkusen die Chance auf die zumindest kurzfristige Tabellenführung nicht nutzen würde, war schnell klar an diesem Freitagabend in Frankfurt. Doch wie unterlegen der Champions-League-Teilnehmer der Eintracht letztlich war, sorgte für Ungläubigkeit in Reihen von Bayer 04. Die feinen Ansätze wurden mit jeder Frankfurter Aktion zertrümmert, gerade in der ersten Hälfte schien ein Klassenunterschied zu bestehen beim 3:0 (2:0)-Sieg der Hessen.

Bailey fällt wochenlang aus

Trainer Peter Bosz ließ die zuletzt angeschlagenen Jonathan Tah und Lars Bender – vermutlich mit Blick auf das Champions-League-Spiel am Dienstag bei Atlético Madrid – auf der Bank. Auch Leon Bailey stand nicht in der Startelf. Der Jamaikaner, gerade erst von einem Muskelfaserriss genesen, hatte sich im Abschlusstraining am Donnerstag an gleicher Stelle verletzt und wird erneut mehrere Wochen fehlen.

Schlimme Defensive

Im insgesamt labilen Leverkusener Konstrukt war die Defensive die größte Schwachstelle. Nach vier Minuten filetierte Danny da Costa die Dreierkette seines Ex-Klubs mit einem Diagonalpass auf Goncalo Paciencia. Der portugiesische Stürmer ließ Aleksandar Dragovic und Mitchell Weiser stehen und vollendete zum 1:0. Im Gegenzug gab es Anschauungsunterricht für Bayers Defensive, als Martin Hinteregger den scheinbar enteilten Kai Havertz im letzten Moment per Grätsche stoppte und den fast sicheren Ausgleich in einen Abstoß für Frankfurt verwandelte.

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Die Angriffe der Gastgeber waren ähnlich simpel und effektiv. Mittelstürmer Bas Dost gab den Prellbock und legte die Bälle mit Übersicht und ohne größere Gegenwehr auf Filip Kostic oder Paciencia ab, die dann mit Dribblings den Weg in Leverkusens Strafraum suchten. Nachdem Abschlüsse von Kostic und Sebastian Rode noch regelkonform geklärt werden konnten, warf sich der indisponierte Dragovic in der 16. Minute im Torhüter-Stil in einen Schuss von Paciencia. Den Handelfmeter verwandelte der Portugiese sicher.

Weiser hilft Kostic

Kostic sah gegen Weiser zeitweise wie ein angehender Weltfußballer aus, weshalb Bosz nach 30 Minuten reagierte und Karim Bellarabi einwechselte. Die Werkself wirkte anschließend etwas stabiler, kam aber durch Lucas Alario nur zu einigen mittelmäßig gefährlichen Abschlüssen. Erst nach dem Seitenwechsel wurde Leverkusen zielstrebiger. Alario, in der Länderspielpause noch zweimal per Kopf für Argentinien erfolgreich, scheiterte freistehend am überragenden Frederik Rönnow (66.). Kurz danach war Kevin Trapps Vertreter auch Endstation für Versuche von Bellarabi (69./70.).

In dieser Phase schien Bayer 04 tatsächlich noch einmal in die Partie zurückfinden zu können, gerade als Schiedsrichter Christian Dingert nach einer Abwehraktion von Gelson Fernandes auf Handelfmeter für Leverkusen entschied. Doch bei erneuter Betrachtung der Szene wurde klar, dass der Frankfurter die Flanke von Kevin Volland mit dem Gesicht geblockt hatte. Bayer 04 trieb die Angriffe nun wütend nach vorne, doch etwas Zählbares kam nicht dabei heraus. Dass die Gastgeber nicht nur robuster waren, sondern auch um Welten effektiver, zeigte die 81. Minute, als Stürmer Dost gegen drei Leverkusener den Ball aus wenigen Metern zum 3:0 über die Linie drückte.

Bittere Niederlage

Eintracht-Trainer Adi Hütter hatte mit Blick auf das 1:6 in Leverkusen in der Vorsaison von seiner „bittersten Klatsche“ gesprochen. An diesem Freitagabend gelang der Eintracht Wiedergutmachung, das 0:3 dürfte für Hütters Gegenüber Peter Bosz eine der bittersten Niederlagen mit Bayer 04 Leverkusen gewesen  sein.

Statistik

Eintracht Frankfurt: Rönnow – Touré (30. Abraham), Hasebe, Hinteregger - Fernandes - da Costa, Sow, Rode, Kostic - Paciencia, Dost (85. Gacinovic); Bayer Leverkusen: Hradecky - Dragovic, S. Bender, Wendell (64. L. Bender) - Baumgartlinger, Demirbay – Weiser (30. Bellarabi), Havertz, Amiri, K. Volland – Alario (82. Diaby); Tore: 1:0 Paciencia (4.), 2:0 Paciencia (16./FE), 3:0 Dost (80.). - Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle); - Zuschauer: 50 200 (ausverkauft).

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