4:1-SiegBayer 04 ohne viel Glanz weiter gegen Alemannia Aachen

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Kai Havertz von Bayer 04 in Aktion während des Spiels gegen Alemannia.

Aachen – Das Wichtigste zuerst – Bayer 04 Leverkusen ist mit einem 4:1-Sieg über den Regionalligisten Alemannia Aachen in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Eine Glanzleistung war dafür am Samstagnachmittag nicht nötig. Ob sie an diesem Tag möglich gewesen wäre, scheint eher zweifelhaft. Aber mehr als weiter kommen kann man im DFB-Pokal nicht.

Die Tore

Das 0:1 fiel nach 16 Minuten im Anschluss an eine Kombination von Demirbay, Volland und Wendell. Erzielt hat es dann aber in Panik vor dem eigenen Tor der Aachener Hackenberg. Das 2:0 durch Kevin Volland war ein typisches Stürmertor. Der Leverkusener nahm einen Pass von Amiri auf, schoss ihn am Gegenspieler vorbei ins kurze Eck und überraschte damit den Torhüter. Das 1:2 entsprang einem Leverkusener Ballverlust. Bors verlängert per Kopf in den Lauf von Rüter, der Batarilo mit einem Querpass freispielte. Der Aachener hat nach 56 Minuten keine Mühe, den Anschlusstreffer zu erzielen. Mit etwas Glück hätte Bors schon eine Minute später aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielen können. Das 3:1 fiel nur Sekunden nach der Einwechslung von Leon Bailey. Sven Bender schickte den Jamaikaner mit einem langen Pass auf die Reise. Er hatte nur noch den herausstürzenden Torhüter Cymer vor sich und überwand ihn gedankenschnell. Das 4:1 erzielte Kai Havertz bei einem Konter auf Zuspiel des eingewechselten Moussa Diaby in der 88. Minute.

Das war gut

Das allerbeste an diesem Spiel war die Atmosphäre. Knapp 31 000 Zuschauer in einem fast ausverkauften Tivoli boten einen wunderbaren Rahmen für diese Pokalpartie mit mehreren Klassen Unterschied. Sowohl die Aachener Fans als auch die 3100 Leverkusener Anhänger maßen sich mit Gesängen und Schlachtrufen. Alle anderen Werkzeuge des modernen Ultratums blieben unbenutzt. Die fast schon altmodische Fußballstimmung passte zu einem Spiel, das spannender war, als es sich der Favorit gewünscht hätte.

Das war schlecht

Die Spielkontrolle des Favoriten, dem nicht einmal eine 2:0-Führung zur Halbzeit reichte, um zu völliger Souveränität zu finden. Selbst die Mittel eines Viertligisten haben ausgereicht, die Schwachstellen dieser Mannschaft aufzudecken – insbesondere die Probleme in der Rückwärtsbewegung nach einem Ballverlust. Da auch die Stärken von Bayer 04 nicht wie gewünscht zu Geltung kamen, blieb in dem Spiel lange eine Spannung, die der Unterhaltung diente, aber von Bayer 04 so nicht beabsichtigt war.

Mann des Spiels

Das konnte kein anderer als der gebürtige Aachener Kai Havertz sein. Hart bedrängt von eng deckenden Gegnern fand der Nationalspieler schwer ins Spiel, gab aber nie auf, wurde nach einem Foul an ihm im Strafraum nicht mit einem Elfmeter belohnt, scheiterte knapp am hervorragend haltenden Torhüter Cymer, eher er kurz vor Schluss dann doch zum 4:1 traf. Das hatte er sich dann verdient.

Moment des Spiels

Vermutlich war dies die Sekunde, als der Aachener David Bors kurz nach dem Anschlusstreffer den Ball aus fünf Metern über das Tor schoss. Hätte er getroffen, wäre das Spiel nach knapp einer Stunde beim Stand von 2:2 von neuem losgegangen. In einem bebenden, vor Emotionen berstenden Tivoli. Die Leverkusener waren froh, dass es nicht so kam.

Das sagen die Trainer

Fuat Kilic (Alemannia Aachen): „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Unser Plan ist lange sehr gut aufgegangen, wir hatten viele Ballgewinne und auch Konterchancen. Dass das Leverkusener 1:0 durch ein Eigentor fällt, ist natürlich brutal. Am Ende hat sich natürlich die Klasse durchgesetzt, auch wenn ich das Ergebnis ein bisschen zu hoch finde. Es hätte auch 1:2 oder 2:3 enden können, das hätte dem Spielverlauf mehr entsprochen.

Peter Bosz (Bayer 04 Leverkusen): „Wir mussten dieses Spiel gewinnen, und das haben wir getan. Aber es gab viele Dinge, die nicht gut waren in unserem Spiel. Als Ballbesitzmannschaft musst du die Kontrolle haben, das haben wir nicht immer geschafft. Wenn Aachen das 2:2 erzielt, was möglich war, wäre es in diesem Stadion sehr eng geworden. Aber wir sind weitergekommen, das haben nicht alle Bundesligisten geschafft.“

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