Abo

Bayer 04Amiri hat Corona – Völler schließt weitere Transfers nicht aus

Lesezeit 3 Minuten
amiribayer

Nadiem Amiri

Leverkusen – Zu den vielen Personalnachrichten der letzten Tage kam bei Bayer 04 Leverkusen am Donnerstag eine unerfreuliche: Der Spieler Nadiem Amiri wurde beim Routine-Check Corona-positiv getestet und in die häusliche Quarantäne geschickt. Er fällt für das Top-Spiel gegen Leipzig und mindestens die kommenden zwei Wochen aus. Das im Deutschen Fußball-Bund gültige Hygienekonzept erlaubt, weil direkte Kontakte zu Mitspielern als begrenzt darstellbar sind, eine Fortsetzung des Trainingsbetriebs der anderen. „Das ist das Damoklesschwert, das über allen schwebt“, sagt Bayer-04-Geschäftsführer Rudi Völler im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, „davor ist niemand gefeit.“ Amiri ist nach Edmond Tapsoba, Kerem Demirbay, Daley Sinkgraven und Wendell der fünfte Bayer-Spieler in dieser Saison, der positiv getestet wurde. „Die Problematik der Pandemie wird uns alle leider noch eine Weile begleiten“, sagt Völler.

Vor dem Spitzenspiel der Werkself bei RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr) bedeutet das für Peter Bosz eine ungeplante Umstellung. Im Mittelfeld, wo sich Amiri zuletzt einen Stammplatz erkämpft hatte, verfügt der Trainer jedoch über genügend Alternativen. Sein Arbeitgeber sorgt dafür, dass das künftig auch auf anderen Positionen so sein wird. Durch die Verpflichtung des Niederländers Jeremie Frimpong (11 Millionen Ablöse, Celtic Glasgow) am Mittwoch hat er auf der rechten Abwehrseite eine Alternative mehr, nachdem 14 Tage zuvor Timothy Fosu-Mensah für rund zwei Millionen Ablöse von Manchester United geholt worden war. Aber auch im Angriff könnte der Werksklub bis zur Schließung des Transferfensters am 1. Februar nachlegen. „Mal sehen, was noch passiert“, meint Rudi Völler. Spekuliert wird über die Verpflichtung des Außenstürmers Demarai Gray von Leicester City.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach einer seltenen Woche der Ruhe steht Bayer 04 vor einem erbarmungslosen Spielkalender mit Begegnungen im Drei-Tage-Rhythmus. „Was wir bisher hatten, war nur Spaß. Jetzt geht es richtig los“, sagt Völler, „aber ich freue mich darauf. Das ist das, was wir wollen. In der Bundesliga vorne mitspielen und im DFB-Pokal und der Europa League weit kommen. Also werde ich mich über die vielen Spiele nicht beschweren.“ Die Woche zwischen den Ligaspielen gegen Stuttgart (7. Februar) und Mainz (13. Februar) wird bis weit in den März hinein die einzige ohne Doppel-Belastung sein. Je mehr Spieler der Trainer zur Verfügung hat, umso besser.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Die jüngsten Transfers, so perspektivisch sie sein mögen, dienen auch dem Erreichen dieser kurzfristigen hohen Ziele. Dass Bayer 04 von den letzten sechs Bundesliga-Spielen nur eines gewonnen hat (21 gegen Dortmund) und dennoch auf Platz drei der Tabelle steht, ist für Rudi Völler kein Widerspruch: „Wir haben davon gezehrt, dass wir davor so gut gepunktet haben. Für mich war aber klar, dass es ergebnismäßig mal in die andere Richtung gehen kann. Trotzdem bin ich optimistisch, denn wir sind stabil und machen es gut. Unabhängig von dem Spiel in Leipzig, das ein klassisches 50:50-Spiel gegen einen Top-Gegner ist, bin ich davon überzeugt, dass die nötigen Ergebnisse kommen werden.“

An den Zielen würde auch eine Niederlage bei RB nichts ändern: „Es bleibt dabei: Wir wollen wieder in die Champions League und in den Pokal-Wettbewerben ganz weit kommen.“

KStA abonnieren