Bayer 04Bosz glaubt an Champions League und Havertz-Verbleib

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2019 eroberte Peter Bosz  (l.) mit der Werkself um Kai Havertz am letzten Spieltag Platz vier. 

Leverkusen – Wenn es beim Greifbaren nicht mehr viele Aspekte gibt, die Hoffnung machen, muss oft der Glaube herhalten. Nicht unbedingt im religiösen Sinn. Es kann auch schlicht der Glaube an etwas Unwahrscheinliches sein, was die aktuelle Situation aber zum Guten wenden würde. So hält es auch Peter Bosz, Trainer von Bayer 04 Leverkusen, vor dem Saison-Finale der Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 am Samstag in der Bay-Arena (15.30 Uhr/Sky). Denn ein eigener Sieg alleine reicht dem Werksklub nicht, um den so sehnsüchtig erhofften Champions-League-Platz dem Rivalen aus Mönchengladbach zu entreißen – die Borussia müsste gleichzeitig gegen Hertha BSC verlieren.

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Doch Bosz versprüht Zweck-Optimismus. „Wir glauben daran. Wir müssen dieses Spiel gewinnen. Dann ist alles möglich, das haben wir letztes Jahr gesehen.“ In der vergangenen Saison hatte Bayer 04 die Borussia am letzten Spieltag abgefangen. Allerdings standen die Chancen dafür deutlich besser. Gladbachs Gegner war Dortmund, nicht Hertha; zudem trennten die Teams nur Tore und nicht auch noch Punkte. Bosz will, dass seine Profis sich nur auf die eigene Partie konzentrieren und nicht auf Zwischenstände aus dem Borussia-Park schielen. „Wir haben keine Wahl: Wir müssen das Spiel gewinnen“, sagte der Niederländer, „wir dürfen uns nicht damit beschäftigen, was in Gladbach passiert. Denn wenn dort etwas passiert, nutzt es uns nur, wenn wir unser Spiel gewinnen.“ Das größtmögliche Ärgernis – wenn Gladbach patzt, Leverkusen aber seine eigenen Aufgaben nicht bewältigt – soll zwingend vermieden werden. Die Werkself kann gegen Mainz wieder mit Kapitän Lars Bender und Karim Bellarabi planen, nur Innenverteidiger Aleksandar Dragovic fehlt gelbgesperrt.

Gespräch mit Havertz nach Pokalfinale

Auch was die Zukunft seines wichtigsten Spielers angeht, glaubt Bosz an ein Happy End. „Total nicht“, antwortete der 56-Jährige auf die Frage, ob er davon ausgeht, dass Kai Havertz am Samstag für Bayer 04 letztmals in der Bundesliga auflaufen wird: „Er hat Vertrag, wenn nichts anderes passiert, gehe ich davon aus, dass er nächste Saison bei uns spielen wird.“ Sollte Leverkusen aber nicht in der Champions League antreten, würde das Havertz’ Lust auf ein weiteres Jahr Werkself schmälern. Zudem würden Bayer 04 rund 20 Millionen Euro Einnahmen entgehen. Zwar hat der Klub keine wirtschaftlichen Nöte, doch ganz ohne finanzielle Leitplanken wird  nicht gearbeitet. Und bei Geld sind Hoffnung und Glaube keine guten Ratgeber. Die nächste Gesprächsrunde zwischen Havertz und Bayer 04 soll derweil nach dem Pokalfinale in Berlin stattfinden.

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