Bayer 04 LeverkusenWer läuft, hat ein Problem

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Peter Bosz wünscht sich, dass seine Mannschaft weniger läuft

Leverkusen – Ein Blick auf die Bundesliga-Tabelle verrät, der SC Freiburg hat Bayer 04 Leverkusen momentan einiges voraus. Mit sechs Siegen aus elf Spielen stehen die Breisgauer auf Rang vier, punktgleich mit Bayern München und auf einem Champions-League-Platz. „Wenn man zu Beginn der Saison oben steht, kann man von einem Überraschungsteam sprechen, aber sie haben gute Ergebnisse gegen Top-Teams  wie Leipzig und Frankfurt geholt, für mich ist das keine Überraschung mehr“, sagte Bayer-Trainer Peter Bosz am Freitag.

Peter Bosz will weniger Kilometer

Die konstant guten Leistungen der Freiburger in dieser Saison lassen sich auch mit einem Blick auf die Laufstatistik belegen, zumindest wenn es nach Peter Bosz geht. Der 56-Jährige forderte von seiner Mannschaft nach dem fünften Spieltag noch deutlich weniger Kilometer, da sie vor allem auf viele Ballverluste und unkontrolliertes Spiel hindeuten würden. Umgesetzt hat seine Mannschaft die Vorgabe bislang nicht – 1317 km sind auch nach elf Spieltagen noch der Spitzenwert der Liga.

Deutlich verbessert – beziehungsweise verschlechtert – zeigt sich der SC Freiburg in dieser Kategorie. Stand die Mannschaft von Trainer Christian Streich in den vergangen drei Saisons immer auf Platz eins oder zwei der Lauftabelle, belegt sie in dieser Saison gerade einmal Rang elf. „Sie laufen extrem viel und werden wieder richtig aggressiv auftreten. Sie werden versuchen, uns zu erdrücken“, sieht Gäste-Trainer Streich in der hohen Laufbereitschaft der Leverkusener im Gegensatz zu Bosz jedoch eine Stärke der Werkself. Zweifelsfrei richtig ist jedoch, dass die Laufwerte der Leverkusener in Verbindung mit dem harten Restprogramm eine Belastung darstellen. Acht Spiele in vier Wochen stehen für die Leverkusener an, da ist es umso wichtiger, dass Schlüsselspieler Charles Aránguiz seine Länderspielreise mit Chile aufgrund der anhaltenden sozialen Unruhen in seinem Heimatland bereits nach zwei Tagen abbrechen musste und schon letzte Woche wieder ins Training der Werkself einsteigen konnte. Auch die anderen abgestellten Nationalspieler sind fit zurückgekehrt, weshalb es für Leverkusen endlich mit dem ersten Sieg nach einer Länderspielpause in dieser Saison klappen soll.

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In der Partie gegen Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) muss Trainer Peter Bosz jedoch weiter auf Supertalent Kai Havertz verzichten. Der 20-Jährige ist nach seinem Muskelfaserriss, den er sich am letzten Spieltag zuzog, ebenso wenig einsatzbereit, wie die verletzten Daley Sinkgraven und Joel Pohjanpalo oder der gesperrte Leon Bailey. Der Ausfall von Havertz könnte aber auch eine Chance für die Leverkusener sein, für einen möglichen Abgang des umworbenen Nationalspielers zu testen. Ein Ersatz-Kandidat für jetzt und in Zukunft ist der Brasilianer Paulinho, der am vergangen Spieltag sein erstes Bundesliga-Tor erzielte, die Erwartungen darüber hinaus aber noch nicht erfüllen konnte. Immerhin kann Peter Bosz wieder auf Kapitän Lars Bender zurückgreifen, der seine Muskelverletzung  auskuriert hat.

Trotz der zuletzt guten Leistungen will sich der Niederländer momentan aber nicht mit der Tabellensituation beschäftigen. „Wäre es der 34. Spieltag, dann wäre es vielleicht ein richtungsweisendes Spiel, aber es ist gerade einmal der 12. Spieltag, das interessiert mich nicht“, sagte der 56-Jährige am Freitag. Einen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Partie wird auch die Laufleistung beider Teams haben. Bislang läuft die Werkself im Schnitt rund vier Kilometer mehr pro Partie als die Braisgauer. Was das aber über das Spiel der beiden Mannschaften aussagt und ob weniger wirklich mehr ist, das wird sich erst am Samstag zeigen.

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