Bayer 04Trainer Bosz kennt die Pläne von Kai Havertz und weiß doch nichts

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Bayer-Trainer Peter Bosz

Leverkusen – Die Frage aller Fragen kann Peter Bosz auch nicht beantworten, obwohl er der Wahrheit näher ist als die meisten Menschen. Er sieht Kai Havertz bei der Arbeit jeden Tag. Über die Wünsche des Spielers, der in dieser Transferperiode mit hoher Wahrscheinlichkeit zum teuersten Transfer der deutschen Fußball-Geschichte wird, ist der Trainer informiert. „Ja, das weiß ich. Aber ich werde es natürlich nicht verraten, es ist ja seine Sache.“ Wann eine Entscheidung falle, könne man nicht sagen, erklärte Bosz: „Vielleicht kommt heute der entscheidende Anruf, vielleicht nächste Woche, vielleicht gar nicht.“ Die Gerüchte, dass es der FC Chelsea sein wird, haben sich bis an den Rand der Gewissheit verdichtet. Aber solange der Vollzug fehlt, ist immer noch alles möglich.

Womöglich hängt es auch von der Leistung des 21-Jährigen ab, wie lange es noch dauert. Allerdings in einer für die Branche untypischen Proportionalität. Je besser der Umworbene bei seinem letzten Auftrag für Bayer 04 spielt, desto länger könnte sich die Sache hinziehen, denn auch ein Klub wie Chelsea mit einem Milliardär wie Roman Abramowitsch als Besitzer wird einen 100-Milliarden-Deal erst vollziehen, wenn es an der Unversehrtheit des Wunschobjekts keinen Zweifel mehr gibt. Das wäre frühestens nach dem Ausscheiden und spätestens nach dem Finale der Fall.

Bosz plant mit Havertz vorerst bis zu diesem Europa-League-Endspiel am 21. August in Köln. „Es ist absolut möglich“, sagt der Niederländer auf die Frage, ob er an den Sieg im zweiten Wettbewerb des Europapokals glaube. Der erste Schritt, das Rückspiel gegen Glasgow Rangers am Donnerstag (18.55 Uhr, BayArena), scheint nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel wahrscheinlich. Die Schotten haben ihr Auftaktspiel in der heimischen Liga am Samstag gegen Aberdeen zwar 1:0 gewonnen, aber auch ohne ernsthaften Test ist Bayer 04 hoher Favorit auf das Weiterkommen. Danach wären es noch drei Spiele bis zum Titel.

„Wir haben viele tolle Spieler“, sagt der 54-Jährige im Hinblick auf die vermeintliche Abhängigkeit des Kaders von den Fähigkeiten seines Jungstars Havertz, dem er im Umgang mit dem Druck angesichts des Wechsels große Reife attestiert: „Ich rede viel mit Kai und versuche, zu spüren, was all das mit ihm macht. Zum Beispiel diese Gerüchte. Und ich stelle immer wieder fest, dass Kai sehr gut mit all dem umgeht.“

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