Bayer-KommentarNächster Auftrag: Sehnsucht erfüllen, Titel gewinnen

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Gerardo Seoane und sein Team

Leverkusen – Es ist weder eine Sensation, dass sich Bayer 04 Leverkusen für die Champions League qualifiziert hat, noch ein Grund, um sich am neuen Volkssport Platzsturm zu beteiligen. Es ist das, was der Werksklub von sich selbst verlangt, weil es von ihm mit seinen Möglichkeiten, seinem Kader und seiner Expertise verlangt werden kann. Aber es ist Fußball und kein Handwerk.

Hier existiert keine Garantie für die Erledigung eines Auftrages. Immer, wenn ein Job im Fußball ordnungsgemäß erledigt wird, steckt eine respektable kollektive Leistung dahinter. Bayer 04 hat sie in der Meisterschaft, anders als in den Pokal-Wettbewerben, gegen viele Widerstände am Ende überzeugend geliefert.

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Im Frühjahr 2022 zahlte sich die unerschütterliche Ruhe und uneitle Sachlichkeit des Fußball-Realisten Gerardo Seoane aus, den Bayer 04 im Sommer 2021 genau wegen dieser Fähigkeiten verpflichtet hatte. Als spektakuläres Offensivspiel durch die bittere Verletzungsserie von Profis wie Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Amine Adli und Karim Bellarabi unmöglich wurde, managte der Schweizer den Rest zu einem Erfolg, der sich sehen lassen kann: Bayer 04 hat jetzt schon die meisten Tore seiner Bundesliga-Geschichte erzielt (78), ist die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga, hat in der Rückrunde nur drei Spiele verloren. Man könnte die Liste fortsetzen.

Die Titel-Sehnsucht blieb allerdings wieder unerfüllt. Was das bedeutet, hat Gerardo Seoane durch die Reaktionen auf das schmerzhafte Scheitern im DFB-Pokal und der Europa League erfahren. Der langfristige Auftrag an ihn und seinen talentgespickten Kader lautet: Sehnsucht erfüllen, Titel gewinnen. Doch für seine Erledigung gibt es erst Recht keine Garantien.

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