Ernüchterndes 0:0 in BremenBayer 04 enttäuscht und beklagt Verletzte

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Enttäuschte Gesichter bei Edmond Tapsoba (v. links), Moussa Diaby und Wendell

Bremen/Leverkusen – Bayer 04 Leverkusen ist am Samstag beim Abstiegskandidaten Werder Bremen nur zu einem 0:0 gekommen. Nun ist auch rechnerisch die Qualifikation für die Champions League nicht mehr möglich. Nach 90 durchwachsenen Minuten blieb die ernüchternde Leverkusener Serie des Jahres 2021 intakt: Bayer 04 sind noch nicht zwei Siege in Serie gelungen. Enttäuschte Gesichter wird es auch in Köln geben, Leverkusen hatte dem FC nicht die erhoffte Schützenhilfe im Abstiegskampf geleistet.

Das war gut

Zumindest in der ersten Halbzeit waren einige Angriffe der Werkself ansehnlich. Ausgangspunkt war meistens Kerem Demirbay, der seinen guten Auftritt vom Sieg gegen Frankfurt bestätigen konnte. Immer wieder fand er die Lücken in der Bremer Abwehrreihe sezierte sie mit präzisen Pässen. Doch zunächst scheiterte Leon Bailey an Werder-Torwart Jiri Pavlenka, später wurde ein Treffer von Florian Wirtz aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt.

Das war schlecht

Große Teile der zweiten Hälfte. Aus Sicht von Bayer 04, weil offensiv gegen einen harmlosen Gegner kaum noch etwas gelang. Und aus Sicht von Werder, da der eine Punkt keine große Erleichterung im Abstiegskampf bringt. Leverkusen nahm zudem durch die harte Bremer Gangart einige Blessuren aus dem Weserstadion mit auf die Heimreise. Leon Bailey war bereits nach knapp drei Minuten böse von Joshua Sargent gefoult worden und musste zur Pause raus. Auch Daley Sinkgraven und Demirbay erwischte es. Kurz vor Schluss senste Eren Dinkci mit viel Anlauf Nadiem Amiri von hinten um. Der Bremer sah die Rote Karte, der Leverkusener humpelte nach dem Abpfiff.

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Moment des Spiels

Die 35. Minute, Leverkusens schönster Angriff der Partie. Karim Bellarabi hatte nach einem schönen Doppelpass mit Patrik Schick plötzlich sehr viel Platz auf dem rechten Flügel. Und ausnahmsweise behielt Bellarabi die Ruhe und die Übersicht und bediente den eingelaufenen Wirtz. Doch gejubelt wurde nach dem Tor nicht lange – das seit wenigen Tagen volljährige Supertalent, frisch mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet, stand  Zentimeter im Abseits.

Das sagen die Trainer

Florian Kohfeldt (Werder Bremen): „Was dieser Punkt gegen Bayer 04 Leverkusen in der Endabrechnung wert ist, kann ich in zwei Wochen sagen. Aber der Punkt war wichtig für den Kopf. Natürlich haben wir keinen guten Fußball gespielt – aber das ist im Moment auch nicht das Thema.“

Hannes Wolf (Bayer 04): „Ich habe selten zwischendurch so viel zu neunt oder zu acht gespielt. Es war klar, dass die Bremer in ihrer Situation alle Register ziehen. Da waren heute schon ein paar Schläge dabei, die wehgetan haben.“

Das sagen wir

Angesichts der Leistungen der vergangenen Wochen und Monate ist es nur logisch, dass Bayer 04 in der kommenden Saison nicht in der Champions League spielt – dort hat Leverkusen in der Form aus dem Jahr 2021 schlicht nichts verloren. Ein Team, das über Monate keine zwei Spiele in Folge gewinnt, kann froh sein, wenn es am Ende in der Europa League landet. Die Einwechselungen von Trainer Hannes Wolf sahen zudem nicht nach dem unbedingten Wunsch aus, Bremen mit aller Macht zu besiegen. Moussa Diaby durfte erst nach einer Stunde aufs Feld. Für den angeschlagenen Demirbay brachte Wolf in Sven Bender die defensivste aller Lösungen. Ein Trainer von Bayer 04 denkt beim Stand von 0:0 in Bremen eigentlich anders.

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