Europa League ausgesetzt, Bremen-Partie abgesagtBayer 04 vorerst ohne Spiele

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Leverkusener Jubel in Glasgow

Glasgow/Leverkusen/Bremen – Die entscheidende Nachricht erreichte Bayer 04 Leverkusen am Freitag um 13 Uhr. Das für Montagabend angesetzte Bundesliga-Spiel gegen den SV Werder Bremen findet nicht statt. Verfügt hatte das allerdings erst einmal nicht die Deutsche Fußball Liga (DFL), sondern die Stadt Bremen, die mehrere tausend Werder-Fans vor dem Stadion erwartet hätte. Um  das während der Coronakrise zu verhindern, hat sie das Spiel abgesagt. Geschäftsführer Rudi Völler kommentierte umgehend:  „Das ist eine Entscheidung der Politik. Und diese vernünftige Entscheidung akzeptieren wir natürlich.“ Die endgültige Spieltagsabsage durch die DFL erfolgte erst mehr als dreieinhalb Stunden später.

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Es war der Tag der Absagen nach dem späten Ende des strapaziösen Trips  zu den Glasgow Rangers. Um 2.41 Uhr in der Nacht war der Tross am Flughafen Köln-Bonn gelandet. Zuvor hatte schon die Uefa die Aussetzung ihrer Europapokalwettbewerbe beschlossen.  Aber auch  zuvor war niemandem recht klar gewesen, was der in einem mit 47 497 Zuschauern prall gefüllten Ibrox Stadium erkämpfte 3:1-Sieg im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinales bedeutet hat.  Schon direkt nach dem Spiel waren die Stimmen der Leverkusener Profis eindeutig gewesen.  „Die Gesundheit ist das Allerwichtigste“, sagte Torhüter Lukas Hradecky, „wenn unsere drei Wettbewerbe abgesagt werden, dann ist das so. Ich spiele lieber gesund als ungesund.“

Leverkusens beste Saison seit 15 Jahren

Sein Kollege Jonathan Tah setzt dieselben Prioritäten. „Dann geht es nicht um Titel, sondern um die Gesundheit. Das ist wichtiger. Und das sehen wir glaube ich alle so“, erklärte der deutsche Nationalspieler und meinte explizit zum Abbruch des Ligenbetriebs: „Wenn Menschen dadurch geholfen wird, stehen wir voll dahinter.“ Diese Stimmen sind eindeutig. Der sportliche Hintergrund ist es auch. Bayer 04 Leverkusen spielt die erfolgreichste Saison seit mehr als 15 Jahren. Elf der letzten 13 Spiele wurden gewonnen. Im DFB-Pokal steht die Mannschaft von Trainer Peter Bosz im Halbfinale dem Viertligisten 1. FC Saarbrücken gegenüber. Das Finale in Berlin ist nah. In der Europa League befände sie sich in einem normalen Jahr mit eineinhalb Beinen im Viertelfinale. In der Bundesliga ist für den Tabellenfünften der Abstand zur Champions-League-Qualifikation ganz nah.

Geisterspiel in Bremen bleibt Bosz erspart

Das alles rückt jetzt in den Hintergrund. Und niemand weiß, wie und mit welchem Stand wann weitergespielt wird. Dennoch will niemand klagen. Trainer Peter Bosz erklärte noch in Glasgow: „Wir spielen nicht für uns selbst. Wir spielen für die Fans. Ich weiß, dass das nicht jeder hören will, aber das ist meine Meinung.“ Dass ihm ein Geisterspiel in Bremen erspart bleibt, wird den Niederländer also froh stimmen. Gleichwohl hofft er darauf, dass die bisherigen Leistungen in dieser Saison nicht umsonst waren: „Ich glaube nicht, dass sie es abbrechen werden. Ich glaube, dass sie es alles nach hinten verschieben werden.“

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