Ex-FC-StürmerSimon Zollers fast perfektes Comeback gegen Bayer 04

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Bochum-Stürmer Simon Zoller bedankt sich beim VfL-Anhang.

Bochum – Simon Zoller stand oben ohne auf dem Zaun, sein heiß begehrtes Trikot hatte er einem extrem glücklichen Fan des VfL Bochum in die Hand gedrückt. Der Stürmer feierte mit den Anhängern des Revierklubs – das tapfere 0:0 gegen Bayer 04 Leverkusen, den fast sicheren Klassenerhalt des Aufsteigers und vor allem sich selbst. Zoller, einst Profi des 1. FC Köln und heute Publikumsliebling in Bochum, hatte nach etwa siebenmonatiger Zwangspause wegen eines Kreuzbandrisses sein Comeback gegeben und war am Sonntag der umjubelte Mann im Ruhrstadion.

„Es war sehr emotional und ein sehr, sehr besonderer Moment für mich. Ich habe sieben Monate hart dafür gearbeitet, die Saison noch mit zu erleben. Es fühlt sich sehr gut an, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte Zoller. Gegen Bayer 04 war dem 30-Jährigen beinahe die perfekte Rückkehr gelungen. Doch ein Rechtsschuss verfehlte in der 92. Minute das Leverkusener Tor. Den Feierlichkeiten tat dies keinen Abbruch. „Die Fans stehen hinter einem und sie schätzen es, wenn man sich für den Klub zerreißt. Ich denke, das ist mir in den letzten Jahren ganz gut gelungen“, sagte Zoller.

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Seit 2019 steht der Angreifer beim VfL unter Vertrag. Es ist nach Karlsruhe, Osnabrück, Kaiserslautern und Köln seine fünfte Profi-Station mit enorm emotionaler Anhängerschaft – und es ist Zollers bislang glücklichstes Engagement. Beim FC, der ihn 2014 für 3,5 Millionen Euro aus Kaiserslautern verpflichtet hatte, konnte sich Zoller nie richtig als Stammkraft etablieren. Nach 91 Spielen und 16 Toren, der Qualifikation für die Europa League, einem Treffer gegen Bate Borisov sowie einem Abstieg endete die Zusammenarbeit. In Bochum gelang Zoller dann der nächste Schritt.

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2020/21 führte der Stürmer den VfL mit 25 Scorerpunkten zur Zweitliga-Meisterschaft und zum Aufstieg. In Köln rieb man sich verwundert die Augen über die Leistungen Zollers, beim FC konnte er sich nie den Ruf des Torjägers erarbeiten. In Bochum gelang ihm das hingegen in überzeugender Manier. Und er schien in der Bundesliga an seine Leistungen anknüpfen zu können, an den ersten vier Spieltagen gelangen zwei Tore und zwei Vorlagen. Doch wurde Zoller von einem Unglück im Training gestoppt, als das Kreuzband im linken Knie riss.

VfL Bochum hat den Klassenerhalt fast sicher

Es folgten harte Monate in der Reha. Und der Lohn am Sonntag im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Schon vor Anpfiff war Zoller von den Fans mit Sprechchören gefeiert worden. Als Trainer Thomas Reis ihm dann in der 81. Minute die Einwechslung signalisierte, war der Lärm ohrenbetäubend. „Ich habe vieles dafür geopfert, um am Ende dieser Saison noch dabei zu sein. Ich fühle mich gut, auch wenn ich merke, dass noch ein bisschen fehlt“, sagte Zoller. „Ich gebe jetzt aber alles dafür, dass ich vielleicht auch nochmal von Anfang an auflaufen darf.“

Sonst würde der 30-Jährige spätestens in der nächsten Saison in den Genuss eines Startelf-Comebacks in Liga eins kommen. Denn mit 36 Punkten ist dem VfL Bochum der Klassenerhalt, „das Wunder“, wie Trainer Reis es beschreibt, kaum noch zu nehmen.

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