Gegen Union BerlinBayer 04 im Pokal ohne Kapitän Lars Bender

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Kapitän Lars Bender

Leverkusen – Zwei Faktoren außerhalb des Sports haben derzeit offenbar den größten Einfluss auf Fußballspiele: Rassismus oder Beleidigungen gegen Einzelpersonen und das Coronavirus. Gänzlich schützen kann man sich vor dem Erreger nicht – doch Vorsichtsmaßnahmen können getroffen werden. Diese ergreift Bayer 04 Leverkusen vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale am Mittwoch gegen Union Berlin (18.30 Uhr/Sport1). Der Werksklub ließ verlauten, dass man sich an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts halten werde und es dadurch zu Verzögerungen bei der Einlasskontrolle kommen könnte. Toiletten, Handläufe, Türklinken und Lichtschalter würden „vor, während und nach dem Spiel gereinigt sowie desinfiziert“.

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Ganz so leicht vorbeugen lässt sich gegen Schmähungen nicht. Wie beim letzten Bundesliga-Spieltag werden auch während der Pokalrunde viele Blicke in Richtung der Zuschauerränge gehen. Zumal einige Union-Anhänger beim 2:2 gegen Wolfsburg am Sonntag Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp auf einem Banner als „Hurensohn“ beleidigt und fast für einen Spielabbruch gesorgt hatten. Schalke 04 hatte angekündigt, im Falle ähnlicher Schmähungen in der Veltins-Arena das Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern abzubrechen und somit den vorgesehenen dreistufigen Plan (Unterbrechung, Spieler gehen in die Katakomben, Spielabbruch) zu ignorieren. So weit geht Bayer 04 nicht. „Wir halten uns an den vorgesehen Drei-Stufen-Plan“, erklärte Pressesprecher Dirk Mesch am Dienstag. „Grundsätzlich setzen wir großes Vertrauen in unsere Fans und in die Fans von Union Berlin.“ Er stellte klar: „Konstruktive Kritik muss möglich sein, die muss man aushalten können. Persönliche Beleidigungen sollen aber außen vor bleiben.“

Lars Bender fällt aus

Im besten Fall liegt der Fokus am Mittwochabend in der Bay-Arena auf dem Sportlichen. Auf dem Weg zum ersten Titel seit 27 Jahren ist Union Berlin für Leverkusen eine machbare Hürde – in der Bundesliga hatte man sie bereits zweimal genommen, beim 3:2 Mitte Februar mit etwas Glück. „Ich glaube, wenn man sieht, wie wir die letzten Spiele gespielt haben, war das sehr erwachsen“, sagte Trainer Peter Bosz nach sieben Partien ohne Niederlage. „In der Winterpause haben wir darüber gesprochen, dass Stabilität gefehlt hat in der Hinrunde. Jetzt sind wir stabiler.“ Ein wichtiger Faktor in einer vorentscheidenden Phase der Saison: Leverkusen absolviert die dritte von fünf englischen Wochen in Serie – und weitere sollen folgen. „Wir sind bei drei Wettbewerben dabei. Aber es ist noch lange bis Ende Mai. Und erst dann werden die Preise verteilt“, sagte Bosz, der    gegen Union auf seinen Kapitän verzichten muss. Lars Bender laboriert an den Folgen einer beim 3:1 in Porto erlittenen Hüftverletzung. „Ich erwarte nicht, dass er dabei sein wird“, sagte Bosz. Die anderen Profis, mit Ausnahme des langzeitverletzten Kevin Volland, würden die Belastungen sehr gut verkraften. „Es ist logisch, dass ein paar Spieler Kleinigkeiten spüren. Aber das ist normal“, so Bosz.

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