Heimspiel gegen AugsburgBosz lässt sich nicht in die Karten schauen

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Trainer Peter Bosz und Sportdirektor Simon Rolfes

Leverkusen – Peter Bosz sagt: „Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns.“ Das sagt er alle drei, vier Tage, denn der Spielplan zwingt Bayer 04 Leverkusen in die so genannten „Englischen Wochen“, die im Frühjahr das Privileg der erfolgreichen Mannschaften sind, die in mehreren Wettbewerben auftreten.

Nach dem Sieg über Porto im Hinspiel der ersten K.o.-Runde der Europa League kommt am Sonntag der FC Augsburg, vier Tage später steht das Rückspiel in Portugal an, wiederum drei Tage später das Bundesliga-Topspiel in Leipzig, wiederum drei Tage später das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Union Berlin und wiederum vier Tage später der Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Und so wird das immer weiter gehen, so lange Bayer 04 nicht verliert. „Das ist, was wir wollen“, erklärt Sportdirektor Simon Rolfes, „wir wollen diese vielen Spiele.“

Bosz wird bei Volland wohl  kein Risiko eingehen

Da scheint die vermeintliche Pflichtaufgabe Augsburg am Karnevalssonntag die niedrigste Hürde. Darin liegt die Gefahr, denn im Kampf gegen die großen Vier um einen Champions-League-Platz in der Bundesliga darf der Tabellenfünfte Bayer 04 in Partien gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel keine Punkte mehr liegen lassen.

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Da kommt es Bosz gelegen, dass er an den Karnevalstagen wieder mehr personelle Alternativen hat. Auch wenn Kevin Volland aus dem Zusammenprall mit Portos Kapitän Ivan Marcano keine schwerwiegende Verletzung davongetragen hat, sondern nur eine Schienbeinprellung, wird Bosz bei ihm so kurz vor dem Rückspiel eher kein Risiko eingehen, zumal Karim Bellarabi (Erkältung auskuriert) und Moussa Diaby (Freundin hochschwanger) vermutlich einsatzbereit sein werden. Diaby hat allerdings die Zusicherung, nach Paris reisen zu dürfen, wenn die Geburt des ersten Kindes bevorsteht.

Peter Bosz: „Wir können mehrere Systeme spielen“

Mit Sicherheit wird Bayer 04 eine ernstzunehmende  Offensive um den Argentinier Lucas Alario aufbieten, der gegen Porto das 1:0 erzielt hat. In seine genauen Pläne wollte Bosz öffentlich niemanden einweihen. „Wir können mehrere Systeme spielen und sind darauf vorbereitet, dass der Gegner das auch tun kann“, formulierte der Niederländer nebulös.

Allerdings wird er wohl nicht auf die Möglichkeit verzichten, von der Qualität seines breiten Kaders Gebrauch zu machen und den ein oder anderen stark belasteten Spieler zu schonen. Das könnte zum Beispiel Abwehrchef Sven Bender sein. Nationalspieler Jonathan Tah saß am Donnerstag auf der Bank, weil Neuzugang Edmond Tapsobah in der Innenverteidigung derzeit gesetzt scheint.

Wechsel auf mehreren Positionen möglich

Auch im Mittelfeld gäbe es Möglichkeiten, Personal zu wechseln. Der Argentinier Exequiel Palacios, der alle Positionen in der Zentrale spielen kann, kam gegen Porto gar nicht zum Einsatz, der Österreicher Julian Baumgartlinger erst, als Charles Aranguiz seine Kräfte aufgebraucht hatte. Auch auf der Linksverteidigerposition wäre ein Tausch möglich. Dailey Sinkgraven hat es in der Europa League gut gemacht, aber lauert der langjährige Stammspieler Wendell auf Einsätze.

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Augsburg wird mit seiner erprobten Strategie von aggressiver Defensive und wiederholten Nadelstichen antreten. Das Sturmduo Finnbogason/Niederlechner ist durchaus ernst zu nehmen. In der Defensive hat sich der von Bayer 04 ausgeliehene Kroate Tin Jedvaj zum Stützpfeiler entwickelt.

Augsburg gegen Bayer 04 in der Bundesliga noch sieglos

Allerdings konnte Augsburg von den 17 Duellen gegen Bayer 04 in der Bundesliga-Geschichte noch keines gewinnen. Trainer Martin Schmidt sprach von einer „geilen Herausforderung, diesen Bock einmal umzustoßen“. Vom Passspiel und Positionsspiel, von der Geschwindigkeit der Angreifer ist er beeindruckt. Die Kräfteverhältnisse sind eindeutig, zumal Bayer 04 sechs der sieben Spiele dieses Jahres gewonnen hat.

Bayer 04 Leverkusen: Hradecky - L. Bender, S. Bender (Tah), Tapsoba, Sinkgraven - Aránguiz, Palacios - Havertz, Amiri, Bailey - Alario. – FC Augsburg: Koubek - Framberger, Gouweleeuw, Jedvaj, Iago - Khedira, Baier - Richter, Max - Finnbogason, Niederlechner. – Schiedsrichter: Jablonski (Bremen). 

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