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KommentarPeter Boszs gezwungene und gelungene System-Anpassung

Lesezeit 2 Minuten
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Bayer-Trainer Peter Bosz

  • Bayer 04 Leverkusen ist nach drei Siegen in Folge endgültig in der neuen Saison angekommen.
  • Dafür musste Peter Bosz sein System anpassen – viele wichtige Spieler stehen nicht zur Verfügung.
  • Die Vertreter machen ihre Sache gut, auch wenn sie nicht für Glanz und fußballerische Feinkost stehen.

Leverkusen – Mit etwas Verspätung ist Bayer 04 Leverkusen nun endgültig in der Saison angekommen. Drei Siege in Serie, Platz vier in der Bundesliga sowie ein gelungener Start in den Europapokal. Doch die Werkself der vergangenen Wochen wirkt anders als die zuvor unter Trainer Peter Bosz. Offensiv weniger spektakulär, dafür defensiv stabiler. Es ist eine neue Nüchternheit in Leverkusen, mit dem 6:2 gegen ein allerdings auch hilfloses Team aus Nizza als Ausnahme. In der Bundesliga gab es in fünf Spielen erst sechs Tore, davon drei am Montag gegen Augsburg, sowie drei Gegentreffer.

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Trainer Bosz ist ein leidenschaftlicher Verfechter des offensiven Spektakels mit viel Tempo, viel Ballbesitz und vielen Kombinationen. So war er zwar einst als Trainer bei Borussia Dortmund gescheitert, doch die Leverkusener Verantwortlichen konnte er mit seinem Konzept überzeugen und das Team entsprechend weiterentwickeln. Zur neuen Saison stand Bosz aber vor der Herausforderung, seine Herangehensweise adaptieren zu müssen – er hatte nach den Abgängen von Havertz und Volland schlicht nicht mehr den Kader, um sein Sturm-und-Drang-System unverändert durchzudrücken.

Das verschärfte sich in den letzten Spielen, als in Arias, Aránguiz und Schick Stützen aus jedem Mannschaftsteil wegbrachen. Doch die Werkself konnte die Ausfälle kompensieren, dank starker Auftritte von Profis, die in der eigentlichen Stammelf keinen Platz hätten. Baumgartlinger sorgt vor der Viererkette für Stabilität, Alario arbeitet im Sturmzentrum weiter an seiner für eine Teilzeit-Stammkraft erstaunlichen Torquote. Weder der Österreicher noch der Argentinier stehen für viel Tempo oder fußballerische Feinkost. Sie sind Gesichter der neuen Nüchternheit. Und der gezwungenen wie gelungenen System-Anpassung von Trainer Bosz.

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