LeverkusenKönigsklasse im Krisenmodus – die Werkself steht unter Druck

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Rudi Völler vor dem Abflug nach Madrid

Köln – Für Reisen wie diese hat der Werksklub ein Jahr lang gekämpft. Montagmorgen, Flughafen Köln-Bonn, Destination Madrid. In ihren  marineblauen Klubanzügen wirken Spieler, Trainer, Betreuer und Verantwortliche von Bayer 04 Leverkusen wie legitime Mitglieder der Fußball-Elite, die im Namen der Champions League großen Sport produziert. Allerdings ist die Stimmung gedämpft. Die 0:3-Niederlage bei Eintracht Frankfurt hat Spuren hinterlassen.

Rudi Völler spricht von einer "gewissen Drucksituation"

Das als Fest geplante Auswärtsspiel bei Atlético wird zu einem Krisenspiel, denn die Heimniederlage gegen Lokomotive Moskau erfordert in der Königsklasse eine Überraschung gegen die Favoriten, sonst ist das Erreichen des Achtelfinales nicht mehr möglich. „Wir sind schon in einer gewissen Drucksituation“, gab Geschäftsführer Rudi Völler vor dem Abflug unumwunden zu, „aber es sind noch vier Spiele. Natürlich können wir noch einige Punkte holen. Am besten, wir fangen jetzt schon in Madrid damit an.“

Hilfreich für die Zuversicht wäre es, die Fakten auszublenden. Frankfurt hat gezeigt, wie hart der Ausfall von Charles Aranguiz (Haarriss im Mittelfuß) die Mannschaft trifft und wie schwer sie sich tut, das Offensivkonzept des Trainers Peter Bosz  mit der Geschwindigkeitsproblematik ihrer Defensivabteilung umzusetzen. Zumal sich in Frankfurt auch noch Wendell verletzt hat, der als  einer der Schnelleren  gelten muss. Zwar beklagt auch Atlético einen prominenten Ausfall,  Jungstar Joao Felix (19) verletzte sich am Sprunggelenk . Aber das  erfahrene und eisenharte Team des Trainers    Diego Simeone verfügt über genügend Alternativen und pflegt genau die Art aggressiven, humorlosen Fußball, die dem Ballbesitzteam Bayer 04 besonders wehtut. „Auch wenn wir nicht die jüngste Mannschaft sind, fehlt uns ein  ein bisschen die Reife“, sagt Kapitän Lars Bender und fordert die Kollegen zu vermehrtem Einsatz auf. Er selbst wird wohl mit Zwillingsbruder Sven und Jonathan Tah eine Dreierkette bilden, deren Belastbarkeit vermutlich stark geprüft werden wird.

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Bei der offensichtlichen Überlegenheit des Favoriten-Duos Juventus/Atlético  in dieser Gruppe droht der Werkself dank der Auftakt-Heimniederlage gegen Moskau (1:2) das unrühmliche Scheitern in der Vorrunde. Für den Anspruch des Werksklubs und seiner Mutter Bayer wäre das ein herber Schlag. „Für den Verein ist es grundsätzlich sehr wichtig, nicht gleich in der Gruppenphase auszuscheiden“, sagt Geschäftsführer Fernando Carro. Der Deutsch-Spanier fordert  maximalen Einsatz der Profis;: „Das wollen wir unter allen Umständen verhindern.“  

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