Verletzte Bayer-StarsWie es mit Schick und Wirtz in Leverkusen weitergeht

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Patrik Schick (hinten) und Florian Wirtz

Leverkusen – Bei der Saison-Abschlusstour nach Mexiko müssen Fans und potenzielle neue Geschäftspartner auf Bayer 04 Leverkusens größte Attraktionen verzichten: Florian Wirtz und Patrik Schick haben die Reise nach Mittelamerika nicht angetreten. Regisseur Wirtz arbeitet nach einem Kreuzbandriss an seinem Comeback. Torjäger Schick hat sich am Montag einer bereits länger geplanten Operation an der Leiste unterzogen. In der Sommerpause stellt sich also die Frage: Wie wird Leverkusens Offensive zum Vorbereitungsbeginn am 27. Juni aussehen? Und wann steht sie wieder in Bestbesetzung zur Verfügung?

Patrik Schick soll bleiben

Nach Angaben von Bayer 04 wird Schick rechtzeitig zum ersten Training wieder einsatzbereit sein. Die Leiste hatte dem Tschechen in der Vergangenheit immer wieder Probleme bereitet und soll durch den Eingriff als Schwachstelle beseitigt werden. Auch besteht nur eine überschaubare Gefahr, dass der 24-malige Torschütze der abgelaufenen Saison im Sommer weggekauft wird. Sportdirektor Simon Rolfes hatte nach dem 2:1 gegen Freiburg die Aussagen aller Führungskräfte der vergangenen Wochen wiederholt: Schick stehe nicht zum Verkauf, der 26-Jährige sei ein Eckpfeiler der kommenden Saison in Liga, Pokal und Champions League. Nur ein exorbitant gutes Angebot könnte Bayer 04 noch einmal ins Grübeln bringen. Eines, das nahe an der 100-Millionen-Euro-Marke liegt. Doch dieses ist bislang nicht in Sicht.

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Dass der Tscheche nach der Operation tatsächlich eine vollwertige Sommervorbereitung absolvieren und im Vollbesitz seiner Kräfte in die Saison starten kann, ist umso wichtiger beim Blick auf seinen kongenialen Angriffspartner Wirtz. Denn mit der Rückkehr des Supertalents rechnet Trainer Gerardo Seoane erst 2023. „Das wird Oktober, wahrscheinlich November. Wenn er gesund wird und noch mittrainieren kann, bekommt er vielleicht noch einen Einsatz. Aber ich rechne erst 2023 mit Florian“, sagte der Schweizer.

Wegen der Winter-WM in Katar geht die Bundesliga in diesem Jahr bereits Mitte November in die Winterpause. Ob Wirtz bei der am 21. November beginnenden Endrunde dabei sein kann, wollte Seoane nicht beurteilen. „Es kann sein, dass er am Schluss dabei ist und dann ist es die Entscheidung des Bundestrainers.“ Aber auch bei dem 19-Jährigen gelte nach dieser schweren Verletzung das Prinzip der kleinen Schritte. „Bis jetzt läuft es gut“, sagte Seoane. „Es kann schon sein, dass es schnell geht. Das kommt auch drauf an, wie diszipliniert und fleißig er arbeitet.“

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Trainer Gerardo Seoane bei der Ankunft in Mexiko

Mental habe Wirtz den herben Rückschlag gut verarbeitet. „Am Anfang war er enttäuscht. Und es ist klar, dass er nach der OP etwas Abstand brauchte“, sagte Seoane. „Es wurmt ihn, dass er nicht auf dem Platz stehen kann. Bei den Spielen zusehen zu müssen, ist das Schlimmste. Von seiner Persönlichkeit und seiner Seele her haben wir ein gutes Gefühl.“ Dennoch müsse der Verein so planen, als ob Wirtz die Hinrunde ausfällt. „Dieser Spieler fehlt uns in der Planung. Wir haben im Moment nicht diesen Zehner“, sagte Seoane. „Wir haben schon Gespräche darüber geführt. Vielleicht brauchen wir einen Spieler, der zwei Positionen spielen kann, bei dem diese aber dabei ist.“ In der Schlussphase dieser Saison hatte Winter-Zugang Sardar Azmoun die Zehner-Position überzeugend ausgefüllt. Auch Schick kann diese Rolle übernehmen, würde dann aber im Sturmzentrum fehlen.

Interesse an Mykhaylo Mudryk

Ein Kandidat für den offensiven Flügel ist der Ukrainer Mykhaylo Mudryk. Der 21 Jahre alte Rechtsfuß von Shakhtar Donetsk hatte zuletzt erklärt: „Ich bin ein Shakhtar-Spieler, aber wenn der Klub Bayers Offerte akzeptiert, wäre das großartig. Ich habe für mich entschieden, dass dies der einzige Verein ist, zu dem ich wechseln will.“ (mit dpa)

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