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Vor dem DerbyBayer-04-Frauenchef Eichin lobt Köln und kritisiert die DFL

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Eichin Bayer 042

Valeska Homburg mit Thomas Eiching

Köln – Zwei Tage vor dem Derby gegen den 1. FC Köln (Freitag, 19.15 Uhr, Haberland-Stadion) hat Bayer 04 Leverkusen einen Blick in das Allerheiligste seiner Bundesliga-Fußballerinnen gewährt. Das Team um Thomas Eichin (Leiter Nachwuchs und Frauen), Achim Feifel (Sportlicher Leiter), Trainer Robert de Pauwe hat mit ausgewählten Spielerinnen sich und seine Ziele vorgestellt. Bayer-04-Medienchefin Valeska Homburg, bis Sommer 2022 ein bekanntes Gesicht der ARD-Sportberichterstattung, leitete die Diskussion.

Klubchef Fernando Carro saß abseits des Podiums und unterstrich mit wenigen Sätzen, dass es Bayer 04 wirklich ernst meint mit der Förderung des Frauenfußballs. „Er hat bei uns einen hohen Stellenwert. Ich habe mich gefreut, dass wir letzten Sonntag gewonnen haben, nachdem wir Samstag nicht gewonnen hatten“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung in Anspielung auf die Ergebnisse der kriselnden Männer (1:1 gegen Bremen) und der ehrgeizigen Frauen (1:0 in Duisburg zum Liga-Auftakt).

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Als treibende Kraft in der Frauen-Förderung beim Werksklub darf Thomas Eichin gelten, der den Bereich bei Bayer 04 seit Juli 2020 Jahren verantwortet. Der frühere Fußball-Profi (Mönchengladbach), Manager (u.a. Werder Bremen) und langjährige Geschäftsführer der Kölner Haie sieht sich als Verantwortlicher einer Entwicklung, die über seinen eigenen Klub hinausgeht. Er bescheinigt dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga, Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen, hat nach dem großen Publikumserfolg der EM im Sommer die Sorge, dass der Hype im weit unspektakuläreren Alltag der Liga „verpufft“.

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Eichin wünscht sich mehr konkrete Auflagen für Profi-Klubs bei der Lizenzierung, wie sie zum Beispiel in England längst normal sind, damit weibliche Fußball-Profis auch außerhalb der Nationalmannschaften von ihrem Beruf leben können. „Da sind andere Länder weiter als wir“, sagt er.

Als positives Beispiel nennt er den Rivalen und kommenden Gegner: „Der 1. FC Köln gibt auch Gas, das ist gut für die Liga und die Entwicklung. Wenn wir sie am Freitag schlagen wollen, müssen wir eine Schippe drauflegen.“ Als Eichin den Champions-League-Platz drei als sein geheimes Ziel nannte, „an dem wir bis zuletzt kratzen wollen“, zuckte der neue Trainer de Pauwe ein wenig zusammen. Er hat immerhin eine Mannschaft übernommen, die im Vorjahr Platz sieben belegte. „Der Vorstand sieht die Dinge langfristig, und man soll auch träumen. Aber mein Ziel ist es erst einmal, unter die ersten Fünf zu kommen.“

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