Biathlon-WMMänner laufen in der Staffel knapp an Gold und Silber vorbei

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Benedikt Doll (v.l.), Arnd Peiffer, Philipp Horn und Erik Lesser jubeln auf dem Podium über den dritten Platz bei der Biathlon-WM.

Antholz – Zwar kam Benedikt Doll als Dritter ins Ziel, doch von Freude war beim 29-Jährigen erst einmal gar nichts zu sehen. Denn im ersten Moment dürfte sich die Bronzemedaille für die deutsche Männer-Staffel bei der Biathlon-WM in Antholz nach 4x7,5 Kilometer nicht als eine Belohnung für ein bis kurz vor dem Rennende sehr gute Leistung angefühlt haben. Den Sieg holte sich mit 36,2 Sekunden Vorsprung auf Deutschland Frankreich, Silber ging mit 21,5 Sekunden Rückstand an Norwegen.

Biathlon-WM: Doll gibt Gold aus der Hand

Doll übernahm als Erstplatzierter mit 12,6 Sekunden Puffer auf Rang zwei den letzten Durchlauf im Rennen, zeigte beim Liegend- (drei Nachlader) und Stehendschießen (drei Nachlader, eine Strafrunde) jedoch Nerven. Frankreich zog währenddessen davon, Norwegens Außnahmekönner Johannes Thingnes Bø kassierte Doll in der Folge ohne Probleme. „Großes Lob an die anderen, sie haben es überragend gemacht und mir einen Riesen-Vorsprung mitgegeben. Mein Selbstbewusstsein ist am Schießstand gerade bei Minus zehn. Das macht es mir schwer“, erklärte Doll, der aufgrund von Schwindelgefühlen nicht mit auf der Pressekonferenz war, seinen Auftritt. Er freue sich „später über die Bronzemedaille, jetzt ärgere ich mich, weil ich sehr viel hergegeben habe“.

Rückendeckung von den Staffel-Kollegen für Doll

Doch der Baden-Württemberger erhält Rückendeckung von den Staffel-Kollegen. „Ich mache ihm überhaupt keinen Vorwurf. Ich habe selber auch schon eine Strafrunde geschossen als Schlussläufer“, sagte Arnd Peiffer, der seine siebte WM-Medaille mit der Staffel geholt hatte. Zuvor hatten die Thüringer Erik Lesser (null Nachlader) und Philipp Horn (ein Nachlader) sowie Peiffer (ein Nachlader) ein nahezu perfektes Rennen gezeigt und die Hoffnungen auf die erste Goldmedaille nach vier Silbermedaillen bei der WM genährt. Daraus wurde jedoch nichts.

Eine Überraschung gab es noch nach dem Rennen: Lesser wird nicht wie geplant an der EM in Minsk teilnehmen. „Bei mir haben sich persönliche Dinge geändert. Mein Ticket ist schon auf jemand anderes umgebucht. Ich beende die Saison nach der WM“, teilte der 31-Jährige mit. (red)

Statistik:1. Frankreich (Emilien Jacquelin, Martin Fourcade, Simon Desthieux, Quentin Fillon Maillet) 1:12:35,9 Std./0 Strafrd.+4 Schießf.; 2. Norwegen (Vetle Sjaastad Christiansen, Johannes Dale, Tarjei Bö, Johannes Thingnes Bö) +21,5 Sek./1+12; 3. Deutschland (Erik Lesser/Frankenhain, Philipp Horn/Frankenhain, Arnd Peiffer/Clausthal-Zellerfeld, Benedikt Doll/Breitnau) +36,2/1+8; 4. Russland +1:44,7 Min./0+9; 5. Slowenien +1:45,8/0+8; 6. Österreich +2:28,5/2+12; 7. Italien +2:32,0/0+9; 8. USA +2:32,9/0+5; 9. Weißrussland +2:40,4/0+6; 10. Schweden +3:28,9/2+10

Am Sonntag endet die WM mit dem Massenstart der Frauen (12.30 Uhr) und der Männer (15 Uhr).

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