Corona-RegelnNRW führt 2G im Sport ein – Übergangslösung für Profis

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Kessler und Baumgart

Kessler und Baumgart im Gespräch: Auch beim Training am Geißbockheim wird künftig die 2G-Regel gelten.

Köln – Auch für den gesamten Sport hat das Land Nordrhein-Westfalen - neben den allgemeinen Verhaltensregeln zu Abstand, Hygiene und Masken - 2G eingeführt. Die Corona-Regeln, die ab dem 24. November in Kraft treten, gelten ebenso in den Profiligen. Am gemeinsamen Training dürfen demnach nur Geimpfte oder genesene Personen teilnehmen, mit einer Ausnahme.

„Wir setzen bewusst konsequent auf die 2G-Regel, weil nicht geimpfte Menschen viel stärker von einem schweren Verlauf der Erkrankung bedroht sind und deshalb das Gesundheitssystem viel stärker belasten“, so NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Wer in Sportstätten oder im öffentlichen Raum gemeinsam trainiert, braucht einen 2G-Nachweis.

Für Profisportler gilt eine Übergangslösung: Bis ihr Impfschutz vollständig ist, reicht ein negativer PCR-Test aus. Langfristig wird aber auch das Training für Profiligen und Olympia auf 2G umgestellt. Auch für Zuschauer, beispielsweise im Fußballstadion, gilt 2G.

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2G-Regel in Köln gut angenommen

Alexander Wehrle, der Geschäftsführer des 1. FC Köln, gilt als Bundesliga-Vorreiter in Sachen 2G. Die Vereinsführung entschied als erster Klub, dass nur Geimpfte oder Genesene Zugang zu den Heimspielen ins Rhein-Energie-Stadion erhalten.

Die Regel wird in Köln gut angenommen, das Stadion ist seither stets ausverkauft. „Seitdem es die Möglichkeit gibt, sich impfen zu lassen, setzen wir uns beim 1. FC Köln mit Überzeugung dafür ein. Wir haben immer gesagt, das ist der entscheidende Faktor bei der Rückkehr zu einer Normalität mit Corona. Auf diese Weise haben wir bei uns im Club eine überdurchschnittliche Impfquote erreicht. Diesen Weg werden wir weitergehen“, hatte Wehrle auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt.

Impfmobil beim Heimspiel gegen Gladbach

Beim nächsten Heimspiel gegen Gladbach wird es nach Angaben des FC erneut ein Impfmobil geben. „Alle Fans, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger haben dann wieder die Möglichkeit, sich ohne Voranmeldung impfen oder ihre Impfung auffrischen zu lassen.“

Zu einer möglichen Impfpflicht für Spieler betont der FC-Geschäftsführer aber: „Eine Impflicht für Fußballspieler zu fordern, ist populistisch, solange es keine rechtliche Grundlage dafür gibt. Der Beruf Profi-Fußball ist nicht anders zu stellen als andere Berufe mit Körperkontakt. Da plädiere ich im Sinne unserer Demokratie für Gleichbehandlung.“

Schickhardt: Impfpflicht für Fußball-Profis „völlig abwegig“

Sportrechtler Christoph Schickhardt hält eine Impfpflicht nur für Fußball-Profis ebenfalls für „völlig abwegig. Dies ist auch ein gutes Stück Populismus. Gerade wird die Impfpflicht für alle diskutiert. Das ist natürlich möglich – und betrifft dann selbstverständlich auch die Fußball-Profis. Eine Impfpflicht isoliert für Fußball-Profis hätte aber rechtlich keine Chance“, sagte der renommierte Jurist der Münchner „AZ“ und dem „Straubinger Tagblatt“.

Es gebe dafür „rechtlich keinen plausiblen Anknüpfungspunkt“, ergänzte Schickhardt. „Man sollte die Fußballer nicht an den Pranger stellen. Joshua Kimmich ist ein herausragender Sportler und so, wie man allseits hört, auch ein sehr ernsthafter Mensch. Ich halte es für völlig falsch, Fußballern diesbezüglich eine Vorbildfunktion zuzuschreiben. Damit sind sie doch völlig überfordert“, sagte er weiter.

Wer zu seiner Entscheidung, ob er sich impfen lasse oder nicht, „ein Vorbild benötigt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Alle Fakten liegen längst auf dem Tisch.“ (oke, chl, mit sid)

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