0:1-Pleite in ZwickauFortuna Köln mit schlechtestem Saisonstart seit dem Aufstieg

Lesezeit 3 Minuten
Koschinat-Uaferro

Uwe Koschinat (links) und Boné Uaferro

Zwickau – Etwas ratlos geht Drittligist SC Fortuna Köln in die zweiwöchige DFB-Pokal-Pause. In drei der vier bisherigen Saisonspielen zeigte der Südstadt-Klub ansehnlichen Fußball, setzte die Vorgaben von Trainer Uwe Koschinat größtenteils um – und holte keinen Punkt. Beim bislang einzigen Sieg, dem 2:1 in Halle vor einer Woche, war die Fortuna hingegen fast durchweg unterlegen und musste sich letztlich gänzlich auf den Faktor Glück berufen. Von jenem Glück war am Samstag erneut kaum etwas zu sehen. Der Südstadt-Klub unterlag 0:1 (0:0) beim FSV Zwickau. Es ist der schlechteste Saisonstart seit dem Aufstieg 2014. „Man kann natürlich nicht zufrieden sein, auch wenn wir spielerisch immer wieder gute Ansätze haben“, sagte Stürmer Thomas Bröker. „Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, das aufzuarbeiten.“

Köln begann dominant in Zwickau. Zwar fehlte der Fortuna – wie schon so oft in den vergangenen Spielen – die Präzision beim letzten Pass, doch die Defensive hatte den formstarken FSV gut im Griff und ließ keine Torchancen zu. Einzig nach einem Tritt von Boné Uaferro gegen Mike Könnecke hatten die Gäste Glück, dass Schiedsrichter Jonas Weickenmeier nicht auf Strafstoß entschied. Fortunas beste Möglichkeit durch Moritz Hartmann konnte von Zwickaus Defensive kurz vor der Torlinie geklärt werden (27.).

Boné Uaferro verursacht Elfmeter

Die zweite Halbzeit hatte mehr Höhepunkte zu bieten, zumindest aus Sicht des FSV. „Wir sind etwas überheblich geworden. Vielleicht weil wir dachten, dass vom Gegner sowieso nicht viel kommt“, meinte Koschinat. Doch diese Einstellung brachte Zwickau in die Partie, Christian Bickel scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position (47./64.). Das Spiel zum Kippen brachte letztlich die Einwechslung vom Zwickaus Sturmtank Ronny König, mit dem Fortunas Innenverteidiger Uaferro und Bernard Kyere einige Probleme hatten. Spielentscheidend war jenes in der 66. Minute, als Uaferro im eigenen Strafraum König in einem kurzen Ringkampf zu Boden zerrte und anschließend noch den Mut hatte, sich lautstark über den Elfmeterpfiff zu beschweren. Doch die Proteste nützten nichts, Zwickaus Kapitän Toni Wachsmuth verwandelte den Strafstoß souverän. Zwar konnte die Fortuna in der Schlussphase noch etwas Druck aufbauen, doch Hartmanns Versuche blieben erfolglos (73./83.).

„Ich habe mich schon deutlich mehr über Niederlagen aufgeregt als heute“, erklärte Trainer Koschinat. „Wir haben viele Punkte, die wir vorher besprochen haben, gut umgesetzt. Wir haben es geschafft, Zwickau die Wucht zu nehmen, die sie eigentlich im eigenen Stadion ausstrahlt.“ Dass es dennoch nicht zum Punkterfolg reichte, erklärte Fortunas Coach mit der fehlenden Umsetzung von Dominanz in gute Torchancen. „Und deswegen habe ich eine wahnsinnige Angst. Das sage ich offen und ehrlich“, so Koschinat. Es gebe kein grundsätzliches Problem, an dem er den Hebel ansetzen könnte. „Ich kann nicht sagen: Die Jungs laufen zu wenig. Ich kann nicht sagen: Die Intensität ist zu gering. Ich kann nicht sagen: Wir haben keine vernünftige Spielanlage. Nein, alles ist vorhanden.“ Es sei eine „gefährliche Situation“.

SC Fortuna Köln: Rehnen – Ernst, Uaferro, Kyere, Schiek – Brandenburger, Kegel (71. Bröker) – Scheu, Eberwein (71. Andersen), Yeboah (57. Kurt), Hartmann. Zuschauer: 4456. Tor: 1:0 Wachsmuth (66., Foulelfmeter).

KStA abonnieren