0:2-HeimpleiteFortuna Köln unterliegt der Schalker Reserve

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Fortuna-Coach Thomas Stratos

Köln – Das Zitat des Samstagnachmittags lieferte Thomas Stratos. „Wir hätten nach Hause fahren, etwas Fußball gucken und dann wiederkommen können – bei uns hätte immer noch die Null gestanden“, sagte Fortuna Kölns Trainer nach der 0:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den FC Schalke 04 II zu seinem Gelsenkirchener Gegenüber Torsten Fröhling. „Das leere Tor hätten wir heute nicht getroffen.“ Durch die Pleite rutschte der Südstadt-Klub in der Fußball-Regionalliga West ab auf Platz elf. Neun Punkte und ein Spiel mehr als der Wuppertaler SV auf Abstiegsplatz 15 – nach bislang nur einem Kölner Sieg im Jahr 2020 muss es wieder erwähnt werden.

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Die Fortuna war bestmöglich ins Spiel gestartet. Sie hatte die Seitenwahl gewonnen und damit in der ersten Halbzeit den stürmischen Wind im Rücken. Für Schalke bedeutete es: Jeder lange Ball – ob Abstoß oder Befreiungsschlag – fiel vor der Mittellinie wie ein Stein vom Himmel. Entsprechend spielte sich das Geschehen in der Hälfte der Gäste ab. „Wir sind vom Spielerischen und Kämpferischen besser aufgetreten als in den Wochen zuvor“, schilderte Kapitän Franko Uzelac, der nach überstandener Verletzung der Fußsohle zurückgekehrt war, seine Eindrücke. Abschluss-Aktionen hatte das allerdings nicht zur Folge. Die agile linke Seite mit Startelf-Debütant Nedim Pepic und Viktoria-Zugang Suheyel Najar lieferte zwar einige gute Flanken, doch die Kollegen im Zentrum kamen stets einen Schritt zu spät. „Es ist viel reingeflogen. Aber in der Mitte ist nicht viel passiert“, sagte Stratos. Die gefährlichste Szene hatte Najar kurz vor der Pause, als er plötzlich allein auf Krystian Wozniak zulief, aber am Schalker Keeper scheiterte. Bei Kölns Trainer sorgte es für Frust: „Wenn in so einer Szene der gegnerische Spieler auf unser Tor zuläuft, dann ist der Ball meistens drin. Das ist der Unterschied.“

Blendi Idrizi trifft

Nach dem Seitenwechsel flaute der Wind ab und die Regenschauer zogen weiter. Die Sonne schien aber aus zwei Gründen nur auf Schalker Seite. Zum einen die eingangs erwähnte Harmlosigkeit der Fortuna. Nach 62 Minuten landete ein Gewaltschuss von Mike Owusu am rechten Außenpfosten. Wenig später verweigerten die Kölner Spieler das Nachsetzen im Anschluss an einen von Uzelac getretenen und von Wozniak parierten Freistoß. „Da muss ich erwarten, wenn mein Spieler anläuft und schießt, dass ich da hinterhergehe. Auf dem Platz hält kein Torwart den Ball fest. Den Ball muss ich einfach über die Linie drücken. Bei uns ist das immer noch ein Zuschauen“, ärgerte sich Stratos.

Schalke war bei Standards deutlich effektiver – der zweite Grund für Kölns Pleite. Nach einer Ecke in der 70. Minute köpfte Jan Luca Schuler den Ball mehr oder weniger unbedrängt ins Tor. Aus einer weiteren ruhenden Situation folgte das 2:0 (80.): Ex-Fortune Blendi Idrizi, im Winter zu Schalke gewechselt, verwandelte einen von Kapitän Uzelac verursachten Foulelfmeter. Nach den zwei Toren beim 2:2 in Bonn waren es für den Südstadt-Klub die Gegentreffer drei und vier in Folge im Anschluss an Standardsituationen. „Es ist eine Willenssache, eine Charaktersache. Da musst du voll dabei sein. Alles reinhauen. Anscheinend sind wir vom Kopf her noch nicht so weit“, kritisierte Uzelac.

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