2:0 gegen JenaFortuna Köln feiert ersten Heimsieg seit fast sechs Monaten

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Fortunas Jubel nach dem 1:0 von Maik Kegel

Köln – Ob es die Aura des Kapitäns war? Als Hamdi Dahmani sich am Sonntagnachmittag nach 66 relativ trostlosen Drittliga-Minuten des SC Fortuna Köln gegen Carl Zeiss Jena zur Einwechslung bereitmachte, gelang dem Südstadt-Klub der erste rundum gelungene Angriff – und in der Folge das 1:0, das den Weg zum Sieg ebnete. „Es war mir klar, dass Jena irgendwann müde wird, das war nur eine Frage der Zeit“, sagte Dahmani. „Die Jungs haben es super gemacht.“ Es war Fortunas erster Heimsieg seit fast einem halben Jahr.

Kaum Chancen in der ersten Halbzeit

Jenas Spiel kam den Stärken des Südstadt-Klubs entgegen. Die Gäste standen zwar kompakt, mauerten sich aber nicht in der eigenen Hälfte ein. So konnten sich Kölner Ballgewinne regelmäßig zu aussichtsreichen Kontergelegenheiten entwickeln, die allerdings nicht konsequent verwertet wurden. Die beste Möglichkeit hatte Moritz Hartmann, der alleine von der Mittellinie in Richtung Jenaer Tor startete, nach knapp 50 Metern Sprint aber noch von Guillaume Cros per Hochrisiko-Grätsche gestoppt wurde (30.).

Ähnlich spektakulär segelte Fortunas Torhüter Nikolai Rehnen vier Minuten später durch die Luft, als er einen Kopfball von Maximilian Wolfram mit einer Faust über die Latte lenkte. „Wir hatten einige gute Spielzüge, aber dann auch zu viele einfache Fehler beim letzten Ball“, erklärte  Fortuna-Trainer Uwe Koschinat.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Beide Abwehrreihen verteidigten die insgesamt wenig inspirierten und ungenauen Angriffe konzentriert – bis sich Dahmani das Trikot überzog. Dann setzte sich Kwame Yeboah auf der linken Seite endlich einmal bis zur Grundlinie durch und bediente Hartmann am Fünfmeterraum. Doch anstatt sich in Richtung der vielbeinigen Abwehr zu drehen, behielt der Routinier den Kopf oben und sah und bediente den heranpreschenden Maik Kegel. Der Regisseur zog aus knapp 18 Metern knallhart ab, der Ball schlug flach im kurzen Eck ein (67.). „Ehrlich gesagt, wollte ich das Ding nur irgendwie aufs Tor bringen. Ich glaube, dem Keeper war etwas die Sicht verdeckt“, sagte Kegel über seinen Treffer.

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Obenauf: Fortuna-Torwart Nikolai Rehnen

Hartmann hatte nach seinem Assist Feierabend, Dahmani wurde von den Fans mit Sprechchören empfangen. Eingewechselt zu werden ist ein ungewohntes Gefühl für den 30-Jährigen. Mit Ausnahme des vergangenen Wochenendes, als er erstmals nach längerer Verletzung wieder ins Aufgebot berufen wurde, stand Dahmani seit Ende 2015 stets in der Startelf – abgesehen von einigen Sperren. „Es hat sich auch etwas komisch angefühlt, draußen zu sitzen“, meinte der Kapitän. Angesprochen auf seine Startelf-Ambitionen sagte Dahmani: „Jetzt muss ich mich natürlich im Training anbieten.“

Robin Scheu trifft zum 2:0

Der ebenfalls eingewechselte Kristoffer Andersen leitete in der 84. Minute mit einem wunderbaren Außenristpass das 2:0 ein, Robin Scheu hatte aus kurzer Distanz keine Probleme. Kurz darauf scheiterte Yeboah per Kopf am Pfosten (86.) und Scheu an Keeper Jo Coppens (88.) – der Sieg der Kölner hätte am Ende sogar noch höher ausfallen können.

SC Fortuna Köln: Rehnen - Ernst, Kyere, Uaferro, Schiek - Brandenburger, Kegel - Scheu (89. Bröker), Eberwein (82. Andersen), Yeboah - Hartmann (69. Dahmani). –  Zuschauer: 2150. – Tore: 1:0 Kegel (67.), 2:0 Scheu (84.).

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