2:1 in ChemnitzFortuna Köln ist einfach nicht zu stoppen

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Fortuna Kölns Kapitän Hamdi Dahmani

Chemnitz/Köln – Viele Möglichkeiten, dem SC Fortuna Köln in dieser Drittliga-Saison eine Niederlage beizubringen, hat das Repertoire des Fußballs nicht mehr auf Lager. Am Mittwochabend hatte der Chemnitzer FC etwa zehn Großchancen und agierte knapp 30 Minuten in Überzahl. Der Fortuna fehlten mit Boné Uaferro und Maik Kegel die beiden wichtigsten Spieler im Aufbau – zudem hatten die Kölner selbst nur zwei Möglichkeiten. Dennoch gewannen die Gäste am Ende 2:1 (1:0) und bauten ihre Serie ohne Niederlage weiter aus. Wegdiskutieren lässt es sich auch von Trainer Uwe Koschinat nicht: „Sowohl auswärts und auf eigenem Platz haben wir Daten einer Spitzenmannschaft.“

Überragender Tim Boss

Dabei bettelten die Kölner über weite Strecken der Partie nach Gegentoren – es scheiterte einzig an der Unfähigkeit des CFC und der Fähigkeit eines Kölners. „Wir wurden in vielen Phasen des Spiels überrollt, wir brauchten einen überragenden Tim Boss im Tor“, so Koschinat. Der Keeper übte berechtigte Kritik an seinen Vorderleuten: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, das Pressing hat nicht gut funktioniert.“ Folgen hatte dies aber nicht.

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Manuel Farrona Pulido (r.) feiert seinen Treffer zum 2:1.

Denn Fortunas Standard-Stärke bleibt eine Waffe. Hamdi Dahmani erzielte das neunte Tor nach ruhendem Ball (28.). „Ich habe mich verantwortlich gefühlt, den Jungs hier in so einem Umfeld und in dem Stadion Sicherheit zu verleihen“, sagte der Kapitän.

Das klappte bis kurz nach der Pause tadellos – ehe es einen zumindest ergebnistechnischen Rückschlag gab. Daniel Frahn traf zum überfälligen 1:1 (49.). Doch zu den fünf Minuten Rückstand gegen Halle (Endstand 1:1) kamen nur vier weitere dazu, ehe der überragende Manuel Farrona Pulido den 2:1-Siegtreffer markierte (53.).

Gelb-Rote Karte gegen Ernst

Je älter die Partie wurde, desto mehr Stärke zog die Fortuna aus vermeintlichen Rückschlägen. Denn nach der Gelb-Roten Karte für Dominik Ernst (61.), seiner zweiten in Folge, zeigten die Kölner die beste Defensiv-Leistung der Partie. Boss spendete berechtigtes Lob: „Wir haben die Räume sehr eng gemacht und Chemnitz einfach nicht durchgelassen.“ Der Torwart räumte in einer Szene zwar einen Gegenspieler mit unlauteren Mitteln aus dem Weg, doch an diesem Abend stellte sich auch der Schiedsrichter nicht zwischen die Fortuna und den schmeichelhaften Auswärtssieg.

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Coach Uwe Koschinat

„Wir haben Nehmerqualitäten. Wir haben jetzt schon häufiger Rückschläge verarbeiten können. Kurz schütteln und dann wieder fokussiert sein, das ist auch eine Qualität der Mannschaft. Und kein Zufall“, lobte Koschinat, der sein Glück dennoch nicht überstrapazieren möchte: „Die Mannschaft ruht sich nicht auf der Leistung auf. Denn die Jungs wissen: Mit der Leistung kommen nicht viel mehr Punkte nach.“

Samstag gegen die Sportfreunde Lotte

Ob seine Einschätzung richtig ist, zeigt sich am Samstag, wenn die Sportfreunde Lotte zum Regionalliga-West-Revival ins Südstadion kommen. Koschinat kann dabei vermutlich wieder auf Kegel zurückgreifen. Neben Ernst wird aber Nico Brandenburger aufgrund seiner fünften Gelben Karte fehlen.

SC Fortuna Köln: Boss – Ernst, Kyere, Fritz, Pazurek – Brandenburger, Röcker – Scheu, Dahmani, Farrona Pulido – Keita-Ruel. Tore: 0:1 Dahmani (28.), 1:1 Frahn (49.), 1:2 Farrona Pulido (53.). Gelb-Rote Karte: Ernst (61.)

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