Dahmani droht lange PauseFortuna Kölns missratener Saisonauftakt

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Dahmani_Auswechslung

Hamdi Dahmani (M.) hat sich am Knie verletzt.

Köln – In Uwe Koschinat brodelte es. Die 90 Minuten gegen Preußen Münster hatten beim Trainer von Fortuna Köln Spuren hinterlassen. 1:4 verloren, bereits zur Pause 0:2 hinten, er selbst in der 43. Minute von Schiedsrichter Daniel Schlager auf die Tribüne geschickt. Zu allem Überfluss hatte sich Kapitän Hamdi Dahmani bereits in der Anfangsphase am Knie verletzt und musste ausgewechselt werden – es war ein Tag zum Vergessen vor 3201 Zuschauern im Südstadion.

Der missratene Saisonstart nahm in der neunten Minuten seinen Lauf. Preußens Stürmer Lucas Cueto traf mit einem sehenswerten Schuss ins kurze Eck zum 0:1. In der 22. Minute fiel dann Gästespieler Simon Scherder nach einem harten, aber fairen Zweikampf auf das linke Knie von Fortuna-Kapitän Dahmani. „Er hat sofort gesagt, dass etwas geknackt hat. Mehr wissen wir noch nicht“, erklärte Koschinat bei der Pressekonferenz. Mittlerweile steht fest, dass der 30-jährige Offensivspieler mindestens vier Wochen pausieren muss. „Er hat eine Meniskusverletzung. Das Kreuzband ist aber stabil“, sagte der Trainer am Sonntag. Die Verletzung solle zunächst konservativ behandelt werden. Schlage die Methode aber nicht an, droht dem Mittelfeldspieler eine Operation und wohl das Hinrunden-Aus. „Muss er unters Messer, fällt er sechs Monate aus“, so der Coach.

 „Ich werde nicht den Fehler machen, unser Spiel schön zu quatschen, trotzdem habe ich gerade zu Beginn unfassbar viele gute Dinge gesehen“, sagte Koschinat nach der deftigen Auftaktpleite: „Was uns abgegangen ist, war die nötige Galligkeit bei eigenen Angriffen.“

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Schiedsrichter Daniel Schlager schickt Fortunas Trainer Uwe Koschinat auf die Tribüne.

Und die Präsenz in der Verteidigung: In der Defensive machten es die Südstädter den Gästen viel zu einfach. Dem 0:1 von Cueto ging ein Fortuna-Eckball voraus, die Platzherren wurden schlichtweg ausgekontert. Beim 0:2 kurz vor dem Seitenwechsel kam Verteidiger Bernard Kyere einen Schritt zu spät und Gegenspieler Rufat Dadshov köpfte ein. Doch damit nicht genug der Nackenschläge vor dem Pausenpfiff. In der 44. Minute musste Koschinat auf die Tribüne, weil er nach Ansicht des Schiedsrichtergespanns einen seiner Spieler zum Foulen eines Gegners aufgefordert hatte. Der Coach widersprach dem entschieden: „Das kam aus dem Fanblock, zu 100 Prozent nicht von mir. Ich bin sehr emotional, aber nicht asozial.“

Moritz Hartmann verwandelt Elfmeter

Wer gehofft hatte, dass die Platzherren nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel kommen würden, wurde enttäuscht. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff traf Rene Klingenburg zum 0:3. Doch die Fortuna gab sich nicht auf. Nach einem Foul an Moritz Hartmann verwandelte der Neuzugang vom FC Ingolstadt den fälligen Strafstoß selbst souverän zum 1:3. Das große Aufbäumen blieb aber aus. Stattdessen machten die effektiven Gäste durch Rene Klingenburg das 1:4 – die endgültige Entscheidung.

Dahmani_Verletzung

Hamdi Dahmani musste früh ausgewechselt werden.

„Nur über die Attraktivität werden wir nicht erfolgreich sein. Es geht darum, Zweikämpfe zu gewinnen, in einer guten Grundordnung zu stehen und dem Gegner wehzutun“, analysierte der Coach, der in den zweiten 45 Minuten per Handy ständig Kontakt mit Co-Trainer André Filipovic hatte. Joker Kristoffer Andersen holte er sogar kurz vor der Einwechslung zu sich auf die Haupttribüne, um ihm die Taktik für die  Schlussoffensive  mit auf dem Weg zu geben.

Fortuna Köln: Rehnen, Ernst (78. Bröker), Kyere,  Fritz, Schiek (63. Andersen), Brandenburger, Kegel, Scheu, Dahmani (22. Eberwein), Yeboah, Hartmann. Tore: 0:1 Cueto (9.), 0:2 Dadashov (43.), 0:3 Klingenburg (47.), 1:3 Hartmann (53., Foulelfmeter), 1:4 Klingenburg (85.). Zuschauer: 3201.  

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