Dritte Liga3:3-Spektakel auf dem Betzenberg – Fortuna Köln holt Punkt beim FCK

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Fortuna_Lautern

Robin Scheu (l.) und Hamdi Dahmani feiern das 1:0.

Kaiserslautern/Köln – Sie pfiffen, sie sangen, sie schwiegen, sie jubelten – am Ende war es ein Mix aus allem. Die rund 17.500 FCK-Fans im altehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion wussten wohl selbst nicht genau, wie sie mit dem spektakulären 3:3 (2:2) im Drittliga-Montagabendspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem SC Fortuna Köln umgehen sollten. Die wenigen aus der Südstadt angereisten Zuschauer waren hingegen froh über den Ausgang des Dramas vom Betzenberg. „Es war ein einziger Kampf. Wir hatten sie schon fast am Boden, aber sie sind wieder aufgestanden“, meinte auch Boné Uaferro, der Fortuna in der Nachspielzeit noch zum verdienten Punktgewinn schoss (90.+1). „Wir haben immer dran geglaubt und dann am Ende auch noch getroffen“, so der Innenverteidiger.

Das Drehbuch verlief anfangs wie eigens von Kölns Trainer Uwe Koschinat verfasst. Robin Scheu traf nach Vorlage von Moritz Hartmann wuchtig ins von Torwart Jan-Ole Sievers und unzureichend bewachte kurze Eck zum 1:0 (9.) und sorgte so für einen Schock bei den FCK-Fans. Der wurde in der 31. Minute noch einmal vergrößert. Startelf-Rückkehrer Hamdi Dahmani bediente Hartmann, der den übermotiviert herausspringenden Lautern-Keeper Sievers umkurvte und zum 2:0 einschob. Die Zuschauer pfiffen die eigene Mannschaft aus – so in etwa hatte es sich Koschinat im Vorfeld erhofft.

Doch die Atmosphäre sorgte scheinbar auch bei den Kölnern für Verunsicherung. Die bis dato hochkonzentrierte Fortuna-Defensive geriet ins Wanken und kam bei fast allen wichtigen Zweikämpfen zu spät. Resultat war der Anschlusstreffer von Stürmer Timmy Thiele (35.). Das 2:2 ging dann auf die Kappe von Torhüter Nikolai Rehnen, der einen harmlosen Kopfball von Kevin Kraus nicht festhalten konnte, der ehemalige Fortune Julius Biada drückte den Abpraller über die Linie (44.).

Moritz Hartmann vergibt zwei Großchancen

In der zweiten Halbzeit hatte Lautern zwar mehr vom Spiel, doch Fortunas Hartmann die Chancen zur erneuten Führung: Erst scheiterte der Routinier nach langem Sprint im direkten Duell an Sievers (59.), wenig später rutschte Hartmann bei der Ausführung eines Foulelfmeters weg und jagte den Ball in die FCK-Kurve (63.). Als alles auf ein 2:2 hinauslief, wurde es wieder dramatisch. Theodor Bergmann verwandelte einen Freistoß sehenswert aus knapp 25 Metern und brachte den Betzenberg zum Beben – der ersehnte Sieg für den kriselnden Zweitliga-Absteiger schien nah. Doch das letzte Wort hatte Uaferro, der nach einer Ecke den dritten folgenschweren Torwartfehler von Sievers bestrafte und zum 3:3 ausglich. „Es ist toll, dass wir hier noch einen Punkt geholt haben. Die Mannschaft hat tolle Moral bewiesen“, lobte Koschinat.

Fortuna Köln: Rehnen - Ernst, Kyere, Uaferro, Schiek - Kegel, Brandenburger – Scheu (90. Ruprecht), Dahmani (85. Bröker), Yeboah – Hartmann (71. Eberwein). Zuschauer: 17.588. Tore: 0:1 Scheu (9.), 0:2 Hartmann (31.), 1:2 Thiele (35.), 2:2 Biada (44.), 3:2 Bergmann (88.), 3:3 Uaferro (90.+1). Bes. Vorkommnis: Hartmann verschießt Foulelfmeter (63.).

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