Fortuna KölnDetails zum Stratos-Aus – Lobende Worte für Lottner

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Thomas Stratos (l.) im Gespräch mit Hanns-Jörg Westendorf

  • Thomas Stratos ist nicht mehr Trainer des SC Fortuna Köln, der 53-Jährige hat sich am Dienstag von der Mannschaft verabschiedet. Hier berichtet er von den Hintergründen der Trennung.
  • Dirk Lottner ist einer der Kandidaten für die Nachfolge. Klubpräsident Hanns-Jörg Westendorf hat lobende Worte für die FC-Legende.
  • Die Fortuna hofft, dass die neue Regionalliga-Saison im September startet – vor Zuschauern.

Köln – Der Großteil der Spieler sei wirklich überrascht gewesen, berichtet Thomas Stratos von seiner Ansprache an die Mannschaft des SC Fortuna Köln am Dienstag, in der er seinen Abschied erklärte. „In einigen Gesichtern war nicht so viel Trauer zu erkennen, dass ich weg bin. Aber das ist klar“, sagt der 53-Jährige. Am Tag zuvor hatten Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf, Leiter Fußball Stefan Puczynski und Geschäftsführer Benjamin Bruns Trainer Stratos in einem Gespräch mitgeteilt, dass man sich nicht mehr auf einer Wellenlänge sehe.

Die Zusammenarbeit mit dem Coach, der die Südstadt-Elf nach dem Abstieg 2019 aus der Dritten Liga neu zusammengestellt hatte, endete somit nach einem knappen Jahr. „Komplett überrascht war ich nicht“, sagt Stratos, dessen Vertrag beim Regionalligisten noch bis Sommer 2021 läuft, „ein paar Dinge habe ich schon seit einigen Wochen gehört“. Letztlich habe man unterschiedliche Auffassungen bei der Zusammenstellung des Kaders für die nächste Saison gehabt. Wie der Klub, betonte auch der griechische Coach, dass man im Guten auseinandergegangen sei. Dennoch war es ein holpriger Weg durch die Saison.

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„Das ganze Jahr nach dem Neustart war natürlich sehr kompliziert“, sagt Stratos. „Am Anfang habe ich mich mit der Aussage, dass wir unter die ersten Sechs wollen, natürlich weit aus dem Fenster gelehnt. Aber für die Außendarstellung war es wichtig.“ An dieser Zielsetzung sei er dann gemessen worden, „und die Last dieser Ziele habe ich alleine getragen“, so der Coach.

Die Saison in der Regionalliga West, die aufgrund der Corona-Pandemie unmittelbar vor dem Abbruch steht, wird Fortuna Köln als Zwölfter beenden. Allerdings hat der Südstadt-Klub nur 22 Spiele absolviert. Geht es nach dem Punkteschnitt, würde die Stratos-Elf in der Tabelle noch um einige Plätz klettern. „Also kann man sagen, dass wir geliefert haben“, sagt der Trainer. „Meiner Meinung nach haben wir die Ziele, die wir erreichen konnten, auch erreicht.“ Er habe unglaublich viel Freude mit den Jungs gehabt, so Stratos: „Lachen und Spaß bringt dich im Training weiter als zu große Verbissenheit.“

Hoffnung auf neue Saison vor Zuschauern im September

Fünf Stunden pro Woche arbeiten Fortunas Spieler in Kleingruppen aktuell auf dem Trainingsplatz, angeleitet werden sie vorerst von Stratos‘ Assistenten Zlatko Muhović und Georg Koch. Laut Klubchef Westendorf soll bis in den Juni hinein trainiert werden, damit die Sommerpause nicht zu lange ist. Die Fortuna geht davon aus, dass die neue Regionalliga-Saison im September beginnt – vor Zuschauern. „Geisterspiele wären keine Lösung für uns, wohl für kaum einen Verein in dieser Liga“, sagt Westendorf. „Ich bin optimistisch, dass Veranstaltungen in einem Rahmen, in den auch unsere Spiele fallen würden, dann wieder erlaubt sind – natürlich nur, wenn es keine zweite Welle gibt.“

Wer Fortunas Sommervorbereitung, die in der ersten Juli-Hälfte beginnen soll, anleiten wird, ist laut Westendorf nach wie vor offen. „Wir haben ein klares Anforderungsprofil und wir sind in Gespräche eingetreten“, sagt der Präsident. Zuletzt wurde Dirk Lottner als möglicher Kandidat für den Trainer-Posten genannt – der langjährige Profi der Fortuna und des 1. FC Köln war in der Vergangenheit bereits mehrfach in der Verlosung. „Dirk Lottner ist ein erfolgreicher Trainer, der in Saarbrücken aus mir unerfindlichen Gründen freigestellt worden ist. Er kennt Fortuna in- und auswendig und ist ein sehr netter Mensch“, so Westendorf, mehr könne er nicht dazu sagen. Lottner selbst bleibt ebenfalls vage: „Ich werde mich nicht dazu äußern, um mich zu positionieren.“

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