Fortuna KölnPräsident Westendorf plädiert für Saison-Abbruch

Lesezeit 2 Minuten
buc_20190711_0286

Fortuna Kölns Präsident Hanns-Jörg Westendorf

Köln – Bis auf weiteres ruht der Ball in der Fußball-Regionalliga West. Die Ausdehnung der Zwangspause hatte der Westdeutsche Fußball-Verband (WDFV) in der vergangenen Woche beschlossen. Einen „Schwebezustand“ nennt Hanns-Jörg Westendorf, Präsident des SC Fortuna Köln, die aktuelle Situation. „Anfang Mai steht als Datum für den Start des Spielbetriebs im Raum“, berichtet Westendorf im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Vereinbart wurde, dass es eine Vorlaufzeit von 14 Tagen für die Teams geben soll – wenn die Corona-Krise wieder Fußballspiele zulässt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Westendorf selbst ist gegen eine Fortsetzung der Saison. „Ich glaube, man sollte die Tabelle einfrieren und die Saison für beendet erklären“, sagt Fortuna Kölns Chef. „Der Aufwand für einen Regionalligisten, seine Spieler regelmäßig zu testen, ist einfach zu groß. Für Erst- oder Zweitligisten mag das funktionieren. Aber bei uns ist das unrealistisch. Und wenn ein Spieler dann krank wird, müsste die komplette Mannschaft in Quarantäne. Dann wäre die Saison ohnehin beendet.“ Westendorf weiter: „Ich glaube, dass sich der Verband noch nicht richtig traut, die Wahrheit auszusprechen.“ Einen Vorschlag, wie die Saison gewertet werden könnte, hat Westendorf nicht – und er beneidet auch jene Personen nicht, die letztlich eine Entscheidung treffen müssen. „Aber die Tabelle ist momentan natürlich total verzerrt.“ Als Erster hat der SV Rödinghausen 26 Partien (63 Punkte) absolviert, Verfolger SC Verl hat vier Spiele und zehn Zähler weniger. Der Bonner SC liegt mit 25 Punkten aus 25 Duellen auf Rang 13, direkt hinter der Fortuna (22 Spiele/29 Punkte). Etwaige Auf- und Abstiegsregelungen hätten Einfluss auf alle anderen Ligen und können daher auch nur gemeinschaftlich getroffen werden.

„Unsere Sponsoren sind außergewöhnlich“

Laut Westendorf würde der Südstadt-Klub einen Saison-Abbruch finanziell verkraften. „Unsere Sponsoren sind außergewöhnlich. Sie haben sich auch in der Krise als sehr treu erwiesen“, sagt der Präsident. „Es gibt auch schon Zusagen für die nächste Saison. Das macht Mut, dass wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen.“ Existenzängste klingen anders. Dennoch wünscht sich Westendorf mehr Gewissheit: „Natürlich hätte ich nichts gegen schnelle und belastbare Entscheidungen.“

Spieler, Trainer und die anderen Angestellten der Fortuna befinden sich derweil in Kurzarbeit. „Das hilft uns als Unternehmen natürlich enorm“, sagt Westendorf. Eine besondere Herausforderung ist die Situation für die Spieler – denn offizielle Trainingspläne haben sie keine mehr. „Während der Kurzarbeit sind sie selbst für ihre Fitness verantwortlich“, sagt Westendorf.

KStA abonnieren