Köln – Auf der einen Seite stehen vier Spiele ohne Sieg mit nur zwei Punkten und der Absturz auf Tabellenplatz 13. Auf der anderen Seite sind die ansehnlichen und zeitweise dominanten Auftritte gegen Topteams wie den KFC Uerdingen und den VfL Osnabrück. Seit Wochen passen beim Fußball-Drittligisten SC Fortuna Köln Aufwand und Ertrag nicht zusammen. „Ich empfinde diese Zeit als so anstrengend wie noch keine, seitdem ich hier bin“, hatte Trainer Uwe Koschinat nach dem 1:2 gegen Uerdingen erklärt. Doch da hatte der 47-Jährige noch keine Ahnung, was ihn in den folgenden Tagen erwarten würde. „Eigentlich habe ich nur Mängel verwaltet“, berichtete Koschinat am Donnerstag. Zeitweise seien nur acht bis zehn einsatzfähige Profis im Training gewesen. Mit Blick auf das anstehende Auswärtsspiel gegen den VfR Aalen (Samstag, 14 Uhr) sagte der Coach: „Es ist noch überhaupt nicht klar, wer mitfährt oder ob ich den 18er-Kader gefüllt bekomme.“

Am vergangenen Samstag hatte sich Okan Kurt das Nasenbein gebrochen. Die notwendige Operation ist für kommende Woche angesetzt. Ob der Mittelfeldspieler mit Maske auflaufen kann, soll sich nach dem ersten Test am Freitag entscheiden. Nico Brandenburger klagt seit längerer Zeit über Adduktorenprobleme und konnte laut Koschinat schon gegen Uerdingen „nach 45 Minuten eigentlich kaum noch laufen“. Der Einsatz von Fortunas Abräumer ist ebenfalls gefährdet. Sebastian Schiek, Maik Kegel und Robin Scheu lagen lange mit grippalen Infekten flach, besonders Außenstürmer Scheu habe es heftig erwischt, so Koschinat. Angreifer Moritz Hartmann fällt wegen muskulärer Probleme höchstwahrscheinlich aus. Die Offensivkräfte Kwame Yeboah (Faserriss) und Thomas Bröker (Rückenbeschwerden) haben ebenfalls nicht trainiert. Die einzige positive Nachricht in Verbindung mit verpassten Einheiten ist die Vaterschaft von Hamdi Dahmani. Allerdings sei die Geburt des Kindes auch für den Kapitän derart anstrengend gewesen, dass er am Tag danach auf der Massagebank eingeschlafen sei, wie Koschinat berichtet.

Spielt Fortuna Köln mit einer Dreierkette?

Entsprechend wenig konnte der Coach den eigentlich dringend notwendigen taktischen Feinschliff vornehmen. Die wahrscheinlichste Option bleibt, vom zwar schönen aber wenig erfolgreichen Ballbesitzfußball abzurücken, dafür aber die Defensive zu stärken. Koschinat überlegt, auf eine Dreierkette umzustellen. Es hätte den Vorteil, dass die drei Innenverteidiger Boné Uaferro, Bernard Kyere und Steven Ruprecht fit sind und mittrainieren konnten.