In KaiserslauternUwe Koschinat zu Besuch bei der alten Liebe

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Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat

Köln – Die erste „richtig emotionale“ Erinnerung an ein Fußballspiel, wie es Uwe Koschinat ausdrückt, verbindet der Trainer des Fußball-Drittligisten SC Fortuna Köln mit dem 1. FC Kaiserslautern. März 1982, Uefa-Cup-Viertelfinale, Rückspiel. Der FCK schießt Real Madrid auf dem Betzenberg mit 5:0 ab, dreht die 1:3-Hinspielpleite und zieht ins Halbfinale ein. Eine epische Partie. Friedhelm Funkel trifft zweimal, Hans-Peter Briegel hält die Lautern-Abwehr zusammen und Ronnie Hellström den Kasten sauber. „Mein Vater war brutaler FCK-Fan, ich war in meiner Jugend natürlich auch Anhänger“, sagt der 1971 in Koblenz geborene Koschinat. „Wir sind natürlich Rheinländer in Rheinland-Pfalz. Aber das Fußball-Herz hing trotzdem in der Pfalz. Hellström und Briegel waren Idole für mich.“

Ein vergleichbar episches Duell wie jenes im März 1982 dürfte es am Montagabend (19 Uhr) für die Fortuna zwar nicht in Kaiserslautern geben – ein Highlight wird es aber dennoch, trotz aller Diskussionen und Ärgernisse rund um die umstrittenen Montagsspiele. Mehr als die mittlerweile verblasste Liebe zum FCK macht Fortunas Ausgangsposition das Spiel für Koschinat interessant. Nach den Ergebnissen des Wochenendes könnten die Kölner mit einem Sieg in die Aufstiegsregionen der Tabelle klettern. „Ich weiß natürlich um die Atmosphäre auf dem Betzenberg“, sagt Koschinat. „Das kann der Heimmannschaft Aufschwung geben – oder es geht eben in die andere Richtung.“

Zwei Siege in Folge für Fortuna Köln

Genau darauf hofft der Trainer. Der FCK hat nach dem Zweitliga-Abstieg einzig den direkten Wiederaufstieg im Blick, kann nach sechs Spielen aber nur sechs Punkte vorweisen – ein katastrophaler Saisonstart. „Sie hinken den eigenen Ansprüchen hinterher. Wenn uns es dann früh gelingt, für einen weiteren Dämpfer zu sorgen, dann kann die Stimmung ganz schnell kippen“, glaubt Koschinat. Ähnliches war der Fortuna bereits am 5. Spieltag beim 2:0 in Braunschweig gelungen, als die ambitionierten Gastgeber bereits früh mit Pfiffen bedacht wurden. Diesem Sieg folgte ein 2:0 gegen Jena und Kölns endgültige Befreiung aus der anfänglichen Krise.

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Nun wird Koschinat eher von Luxusproblemen „geplagt“. So könnte Hamdi Dahmani in Kaiserslautern zum dritten Mal in Folge nur auf der Bank sitzen. Denn Michael Eberwein und Moritz Hartmann harmonierten zuletzt gut im offensiven Zentrum. Auch der erfahrene Innenverteidiger Steven Ruprecht wurde sicherlich nicht für einen permanenten Platz auf der Ersatzbank verpflichtet. Allerdings lässt die Länderspielpause mit Blick auf Montag keine belastungsbedingte Rotation zu. Trainer Koschinat wollte sich zu möglichen Veränderungen nicht äußern.

Es ist übrigens nicht Koschinats erstes Gastspiel mit der Fortuna im Fritz-Walter-Stadion. Direkt sein dritter Liga-Auftritt fand 2011 auf dem Betzenberg statt, in der Regionalliga und gegen Kaiserslautern II. Vor rund 330 Zuschauern rettete Kevin Kruth nach Vorlage von Lukas Nottbeck der Fortuna mit seinem Tor das 1:1 und einen Punkt.

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