Legende der SüdstadtDas Herz von Hamdi Dahmani hängt an Fortuna Köln

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Hamdi Dahmani

Mit Alemannia Aachen trifft Hamdi Dahmani am Samstag auf Fortuna Köln

Köln – Obwohl er am Samstag am Aachener Tivoli in Schwarz-Gelb auflaufen wird, ist das Regionalliga-Spiel zwischen der Alemannia und dem SC Fortuna Köln für Hamdi Dahmani kein wirkliches Heimspiel. Der 34-jährige Angreifer stand neun Jahre in Diensten der Südstädter, führte die Fortuna zu Drittliga-Zeiten als Kapitän aufs Feld und wohnt mit seiner Frau und seinem dreijährigen Sohn noch in Zollstock. „Ich freue mich auf jeden Fall drauf“, sagt Dahmani vor dem Wiedersehen.

Dass er am Südstadion die schönste Zeit seiner Karriere erlebte, kann der Offensivmann, der in 332 Spielen für die Kölner 71 Tore erzielte und 35  Vorlagen gab, nicht verhehlen. „Auch in Gesprächen mit ehemaligen Kollegen sehen es viele so, dass das etwas Besonderes war.“

In der Retrospektive überstrahlen die beiden Aufstiege in die Regionalliga (2011) und die Dritte Liga (2014) den negativen Schlusspunkt mit dem Abstieg 2019. Als bei der Fortuna „viele Bereiche auf Null gesetzt“ wurden, wie Dahmani den harten Sturz aus dem Profifußball ohne Investor Michael W. Schwetje und große TV-Gelder beschreibt, endete seine Zeit an der Vorgebirgsstraße. „Ich bin nicht im Schlechten gegangen, sondern habe immer noch Kontakt zu einigen Jungs von damals“, stellt Dahmani klar.

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Dass sich der Verein und vor allem die Fans gefreut hätten, wenn er nach dem Abstieg versucht hätte, die Fortuna wieder auf Kurs zu bringen, sei klar. „Ich habe die Fußballwelt dann von einer anderen Seite kennengelernt“, sagt der Kölner über sein Engagement bei RW Essen (2019) genauso wie die seit 2020 schwierige Situation in Aachen.

Koschinat vertraute Dahmani

Während er in Köln vor allem unter Uwe Koschinat vollstes Vertrauen gespürt habe, fand er an der Hafenstraße genauso wenig Kontinuität wie bisher am Tivoli. „Dann ist es nicht so einfach, in den Rhythmus zu kommen“, erklärt Dahmani.

In Aachen sah er in knapp zwei Jahren mit Stefan Vollmershausen, Kristoffer Andersen und Dietmar Bozek, Patrick Helmes und Uwe Grauer schon fünf Trainer kommen und gehen. Der alte und auch wieder neue Coach, Fuat Kilic, schien das Ruder mit dem 5:3 gegen den SV Straelen nun herumzureißen. Jüngst gab es aber ein 0:5 beim Wuppertaler SV. „Der Verein ist weit weg von dem, was er mit seinem großen Namen eigentlich will. Ich möchte aber helfen wieder dahin zu kommen“, so Dahmani.

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Den Weg der Fortuna hat er genau verfolgt und sieht ihn vorbildhaft – vielleicht auch für Aachen: „Sie sind die große Herausforderung Schritt für Schritt angegangen und es war toll, dass die Sponsoren und Leute mitgezogen haben. Jetzt sind sie wieder ein echtes Spitzenteam.“

Nach zwölf Spielen ohne Niederlage und 26 Punkten seit Ende August traut er seiner alten Liebe das Aufstiegsrennen gegen RWE zu. Geschenke wird er am Samstag aber nicht verteilen: „Ich freue mich auf Jungs wie Stipe Batarilo, der letztes Jahr noch in Aachen war, und Maik Kegel oder Nico Brandenburger“, sagt er. „Wir brauchen die Punkte aber dringender.“

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