Nach Erfurt-PleiteNeue Ziele für den SC Fortuna Köln

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Fortuna Kölns Coach Uwe Koschinat

Köln – Die Zweitliga-Träume des SC Fortuna Köln haben am Samstag ein jähes Ende gefunden. Der Fußball-Drittligist aus der Südstadt unterlag beim bisherigen Tabellenletzten, dem insolventen FC Rot-Weiß Erfurt, 1:2. Nach dem 1:3 gegen die bis dato neun Spiele sieglose SG Sonnenhof Großaspach aus der Vorwoche hat sich die Fortuna binnen acht Tagen um den Hauptgewinn einer insgesamt hervorragenden Saison gebracht. „Wir haben uns ein Stück weit aus dem Rennen um unseren Traum verabschiedet“, meinte auch Trainer Uwe Koschinat. „Jetzt müssen wir uns neuen Zielen widmen.“

Kritik von Trainer Uwe Koschinat

Wie schon gegen Großaspach waren es individuelle Aussetzer, die die Kölner um ihren Lohn brachten. Denn Fortuna begann druckvoll und war Erfurt deutlich überlegen, als der Innenverteidigung ein unerklärlicher Stellungsfehler unterlief. Bernard Kyere griff als letzter Mann zur Notbremse und flog nach nur acht Minuten vom Platz. „Wir müssen uns zum zweiten Mal in kürzester Zeit ankreiden, dass wir eine Aktion durch die Mitte bekommen, wo wir uns absolut dilettantisch anstellen. Gegen Großaspach konnten wir gar nicht mehr eingreifen und gegen Erfurt nur mit unlauteren Mitteln“, ärgerte sich Koschinat.

In Unterzahl konnte die Fortuna nur verwalten, eigene Angriffe gab es kaum. Das Fehlen des laufstarken Robin Scheu machte sich deutlich bemerkbar. Koschinat hatte Kristoffer Andersen für den gelbgesperrten Außenspieler in die Startelf beordert, im Zentrum verteidigte Moritz Fritz für den kurzfristig erkrankten Christoph Menz. Sowohl Fritz als auch Andersen standen nach langen Verletzungen erstmals wieder von Beginn an auf dem Platz – die läuferischen Defizite waren nicht zu übersehen.

Doch bis in die zweite Halbzeit hielt die Fortuna das 0:0. Ein Doppelschlag aus abgefälschtem Schuss (Tugay Uzan, 63.) und Abstauber (Nermin Crnkic, 67.) entschied die Partie zugunsten der Erfurter. Der Anschlusstreffer des eingewechselten Amir Falahen (89.) kam zu spät. „Ich bin froh, dass es nicht in einem Debakel geendet ist, das war angesichts der Erfurter Chancen durchaus möglich“, meinte Koschinat.

Ein primäres von Fortunas „neuen Zielen“ ist wohl die Qualifikation für den DFB-Pokal 2017/19. Dafür gibt es zwei Wege: Platz vier in der Meisterschaft oder der Gewinn des Verbandpokals. Am Dienstagabend muss der Südstadt-Klub dafür die nächste Hürde überwinden, nach mehreren Spielabsagen soll das Viertelfinale beim Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven (19.30 Uhr) endlich stattfinden. Fortunas möglicher Halbfinalgegner steht bereits fest: Erzrivale Viktoria Köln.

SC Fortuna Köln: Boss – Ernst, Kyere, Fritz, Pazurek – Kegel, Brandenburger – Dahmani, Andersen (67. Farrona Pulido), Kessel (67. Kurt) – Keita-Ruel (83. Falahen). Tore: 1:0 Uzan (63.), 2:0 Crnkic (67.), 2:1 Falahen (89.). Rote Karte: Kyere (8., Notbremse).

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