Pleite beim KSCViel Lob für Fortuna Köln – aber keine Punkte

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KSC_Tor_Fortuna

Fabian Schleusener (links) erzielt das Siegtor für den KSC.

Karlsruhe/Köln – Mit viel Lob, aber ohne Punkte im Gepäck musste der SC Fortuna Köln am Samstagabend die rund 300 Kilometer lange Reise aus Karlsruhe zurück in die Südstadt antreten. 0:1 (0:1) unterlagen die Kölner beim KSC – die Festung Wildparkstadion, es war der neunte Heimsieg im zwölften Spiel, war auch für die Fortuna uneinnehmbar. „In den Duellen mit Topteams der Liga fehlt einfach etwas. Das war gegen Haching so, das war jetzt gegen Karlsruhe so“, sagte Trainer Uwe Koschinat. „Mit einem 0:1 in Karlsruhe ist man als Fortuna Köln objektiv gut bedient. Aber es ist nicht mein Ehrgeiz.“ Die warmen Worte der KSC-Offiziellen, die seiner Mannschaft einen starken Auftritt attestierten, waren für Koschinat nur ein schwacher Trost: Fortuna rutschte in der Tabelle auf Rang sechs.

Der Treffer des Tages fiel bereits nach sieben Minuten. Kölns Kapitän Hamdi Dahmani entschied sich vor dem eigenen Strafraum für ein Dribbling gegen aggressiv anlaufende Karlsruher, verlor kurz darauf den Ball und konnte die Flanke von Anton Fink nicht verhindern. Im Zentrum erzielte Fabian Schleusener aus kurzer Distanz per Kopf das 1:0. „Es war ein unruhiges Spiel, von Beginn an. Das 0:1 war ein Stück weit symptomatisch, als Karlsruhe uns extrem früh unter Druck gesetzt hat“, sagte Koschinat.

Nach 25 Minuten kam die Fortuna besser ins Spiel, der KSC verlagerte sich auf seine Spezialität: das Verwalten eines Vorsprungs. Die Kölner kamen zwar zu zwei guten Möglichkeiten, doch Keeper Benjamin Uphoff parierte gegen Dahmani (20.) und Michael Kessel (25.). „Bis zum Strafraum haben wir ganz ansehnlich gespielt, aber der letzte Kick im Sechzehner hat dann leider gefehlt“, kritisierte Christoph Menz.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Fortuna das Risiko. Karlsruhe bekam Räumen zum Kontern, die sie allerdings nur selten nutzten. Lars Bender klärte einen Ball auf der Kölner Linie (55.) und produzierte bei einer weiteren Rettungsaktion fast ein Eigentor (77.). Der Rest der zweiten Halbzeit waren viele Fouls, Zweikämpfe und Gelbe Karten. Richtig in Bedrängnis kam der KSC nicht mehr. „In Summe muss man ehrlicherweise sagen, dass uns ein Stück weit die Mittel gefehlt haben, um noch den Ausgleich zu machen“, gestand Koschinat. Auch Menz meinte: „Unterm Strich hat die abgezocktere Mannschaft gewonnen.“

Samstag gegen den SV Wehen Wiesbaden

Fortunas Trainer kritisierte die Spielweise seiner Mannschaft – es waren ihm zu viele lange Bälle aus dem Halbfeld, die von Karlsruhes großgewachsenen Verteidigern einfach wieder herausgeköpft werden konnten. „Da sind wir unserer Spielidee nicht treu geblieben, das muss ich den Jungs vorwerfen“, sagte Koschinat. „Wenn wir den Ball mal flach ab Boden gehalten haben, dann sind wir gefährlich geworden.“

2017 stehen für die Kölner nun ein Sieg, zwei Unentschieden und eine Niederlage zu Buche – die Formkurve zeigt momentan nach unten. Zur Unzeit, vor dem Duell mit dem Tabellendritten Wehen Wiesbaden am Samstag im Südstadion (14 Uhr). Als einen der Gründe sieht Koschinat die desaströsen Trainingsbedingungen in Zollstock. „Karlsruhe guckt aus dem Fenster und überlegt: Auf welchem Platz trainieren wir denn heute? Und wir haben garkeinen“, so Koschinat.

Fortuna Köln: Boss – Ernst, Menz, Theisen (62. Pulido), Bender (81. Bröker) – Brandenburger, Pazurek (78. Kurt) – Kessel, Dahmani, Scheu – Keita-Ruel. Tor: 1:0 Schleusener (7.). Zuschauer: 13.826.

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