Spektakel beim AufsteigerFortuna Köln spielt 4:4 in Wiedenbrück

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Fortunas Doppeltorschütze Julian Günther-Schmidt (rechts)

Köln – Zwei Rückstände ausgeglichen, zwei Führungen aus der Hand gegeben. Ein Platzverweis, drei Elfmeter und acht Tore. Das 4:4 (3:3) des SC Fortuna Köln am Samstag beim SC Wiedenbrück hatte enorm viel zu bieten – nur keine drei Punkte für den Südstadt-Klub, der in der Fußball-Regionalliga West nun seit vier Spielen ohne Sieg ist und nun fünf Zähler hinter Tabellenführer Borussia Dortmund II liegt. Der hervorragende Saisonstart droht etwas in Vergessenheit zu geraten.

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„Die Bezeichnung ‚turbulent‘ trifft es richtig“, sagte Fortunas Trainer Alexander Ende nach dem Spektakel beim Aufsteiger. Schon nach etwa 60 Sekunden hätten die Kölner in Führung gehen können, doch Hamza Salmans Versuch wurde von Wiedenbrücks Keeper Marcel Hölscher an den Pfosten gelenkt. Die Gastgeber zeigten mehr Effektivität: Phil Beckhoff traf nach vier Minuten zur 1:0-Führung. Lange konnte Wiedenbrück jedoch nicht jubeln, Julian Günther-Schmidt glich mit seinem ersten Tor für die Fortuna postwendend aus (6.). Durch einen verwandelten Foulelfmeter (15.) drehte der Neuzugang die Partie sogar. Doch fand die Kölner Hintermannschaft zu keinem Zeitpunkt der Partie zu einer Form von Sicherheit. Jannik Löhden, der einen extrem schlechten Tag erwischte, brachte in der 19. Minute Beckhoff im Strafraum zu Fall. Hendrik Lohmar traf per Elfmeter zum 2:2. Nicht einmal ein Viertel der Partie war zu diesem Zeitpunkt vergangen – die Höhepunkte und Patzer hätten aber schon jetzt für mehrere Spiele gereicht.

„Das war heute ganz schwach“

Mike Owusu brachte die Fortuna in der 26. Minute nach einer Flanke von Dan-Patrick Poggenberg zum zweiten Mal in Führung (3:2). Wenig später hatte erneut Löhden das Nachsehen, als der starke Beckhoff den abermaligen Ausgleich erzielte. Wiedenbrück jubelte sogar nach dem vermeintlichen 4:3, doch es wurde wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. „In der ersten Halbezeit haben wir gerade nach vorne ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben sehr gut kombiniert und sehr zielstrebig nach vorne gespielt. Das ist die eine Seite der Medaille“, sagte Trainer Ende. „Die Kehrseite ist, wie wir nach Ballverlusten oder nach geklärten Bällen verteidigt haben. Das war heute einfach ganz schwach.“

Mittwoch gegen den Bonner SC

Die zweite Halbzeit startete ähnlich furios wie die erste, und wieder jubelte Wiedenbrück zuerst. Viktor Maier traf in der 55. Minute zum 4:3. „Es war zu einfach heute, uns in der Umschaltbewegung weh zu tun“, kritisierte Ende. Anschließend gab es die ersten Verschnaufpausen und nicht jede Gelegenheit hatte gleich ein Tor zur Folge. Erst in der 85. Minute war es soweit: Nach einem Getümmel im Strafraum sprang der Ball einem Wiedenbrücker Verteidiger an den Arm. Den fälligen Elfmeter verwandelte der eingewechselte Roman Prokoph sicher zum 4:4 (85.). In der Schlussphase agierten die Kölner nach einer Gelb-Roten Karte gegen Oliver Zech noch in Überzahl, doch es blieb bei der Punkteteilung. „Da gibt es einige Themen, die wir in die paar Tage bis zum Spiel gegen Bonn mitnehmen müssen“, mahnte Ende. Am Mittwoch empfängt die Fortuna den Bonner SC (19.30 Uhr/Südstadion).

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