Vor 300 Fans gegen EssenFortuna Köln entgehen 20.000 Euro pro Heimspiel

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Fortuna Kölns Trainer Alexander Ende am Südstadion

  • Am Samstag empfängt der SC Fortuna Köln den Meisterschafts-Favoriten Rot-Weiss Essen.
  • Die Partie findet wegen der hohen Corona-Infektionszahlen in Köln vor nur 300 Zuschauern statt.
  • Der Fortuna entgehen durch jedes Heimspiel, das vor nur 300 Fans ausgetragen wird, etwa 20.000 Euro. „Ernste Sorgen“ bereitet das Klubpräsident Hanns-Jörg Westendorf.

Köln – Unter normalen Umständen wäre es das Heimspiel-Highlight von Fortuna Kölns Hinrunde in der Fußball-Regionalliga West gewesen: Das Duell am Samstag mit Rot-Weiss Essen (14 Uhr). Zwischen 4000 und 5000 Zuschauer wären ins Südstadion geströmt, gerade wegen des vielversprechenden Saisonstarts der Fortuna. Doch angesichts einer 7-Tage-Inzidenz in Köln weit jenseits des Grenzwertes von 35 wird die Partie vor nur 300 Fans stattfinden – wie die Spiele des FC, des FC Viktoria und der Nationalmannschaft in Köln.

20.000 Euro Einnahmeverlust pro Heimspiel

„Die Entwicklung bereitet uns natürlich ernste Sorgen“, sagte Fortunas Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf mit Blick auf die Corona-Zahlen und den draus resultierenden Maßnahmen. Den Einnahmeverlust beziffert er auf etwa 20.000 Euro pro Heimspiel, wenn nur 300 statt im Schnitt 2000 Zuschauer im Südstadion sind. „Insolvent werden wir kurzfristig nicht gehen, das steht fest“, versicherte Westendorf, „doch langfristig kann das kein Verein in der Regionalliga überleben.“ Der Klubchef glaubt, dass schon in Kürze erste Regionalligisten vor existenziellen Problemen stehen. Gerade jene, die schon vor der Krise Schulden hatten und auf Zuschauer-Einnahmen angewiesen sind. Die Fortuna habe, so sagte Westendorf, „zum Glück keine Schulden“.

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Rein sportlich befindet sich der Südstadt-Klub trotz der 0:1-Niederlage vom letzten Wochenende bei den Sportfreunden Lotte auf Kurs – nur ein Punkt liegt die Fortuna hinter dem großen Titel-Favoriten RWE. „Die Vorfreude ist definitiv groß“, sagte Trainer Alexander Ende. In der Vorbereitung beschäftigte sich der Coach nur kurz mit der Aufarbeitung seiner ersten Pleite als Cheftrainer. „Wir haben die Dinge angesprochen, die nicht funktioniert haben“, berichtete Ende. „Bei der hohen Taktung an Spielen ist es wichtig, dass Niederlagen nicht lange betrauert werden – und Siege nicht zu lange gefeiert.“

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Martin Velichkov im Tor der Fortuna

Den Gegner kennt Ende natürlich gut, doch will er sich auf sein Team konzentrieren: „Der Fokus liegt komplett auf unseren Stärken. Wir haben gezeigt, dass wir ein bärenstarkes Team sind, wenn wir unsere Themen gut umsetzen.“ Zuletzt hatte es vor allem in der Defensive gehapert, in keiner der vergangenen vier Partien konnten die Kölner die Null halten. Die oft mangelnde Chancenverwertung ist das zweite große Thema.

Gegen Essen wird Martin Velichkov das Kölner Tor hüten. Der 21 Jahre alte und 1,93 Meter große Bulgare vertritt Kevin Rauhut – der Stammkeeper wurde nach seiner Roten Karte im Lotte-Spiel für drei Partien gesperrt. Lars Bender steht wegen einer Oberschenkelprellung ebenfalls nicht zur Verfügung. Dennis Brock, Kelvin Lunga und Noe Baba sind zwar wieder im Training, ein Einsatz am Samstag kommt laut Ende für das Trio aber noch zu früh.

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