Fragwürdige TweetsBoris Becker stellt Corona-Maßnahmen in Frage

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Boris Becker arbeitet bei Eurosport als TV-Experte.

London – Während auf der ganzen Welt nahezu alle Politiker und Virologen vor den tödlichen Folgen des Coronavirus' warnen, spielt Boris Becker die Krise herunter. Der 52-Jährige klagt auf Twitter über die angebliche Hysterie, die die Pandemie ausgelöst habe. Polarisieren konnte Becker schon zu seinen aktiven Zeiten.

Über seinen Twitter-Account erinnert Becker an 25.000 Grippe-Tote im vergangenen Jahr in Deutschland („Mögen sie in Frieden ruhen!“) und prangerte die Medien an („Das ganze Weltende-Szenario/Armageddon bringt nichts außer Angst!“). Gleichzeitig warnte der Wahl-Londoner die Wimbledon-Organisatoren vor einer zu frühen Absage des Grand-Slam-Turniers: „Geduld ist eine Tugend“. Der dreimalige Wimbledon-Sieger hofft, dass man mit einer Entscheidung „bis Ende April“ wartet.

Noch in dieser Woche wollen die Macher des legendären Rasenturniers entscheiden, ob die Tennis-Asse wie geplant vom 29. Juni bis 12. Juli auf dem heiligen Rasen antreten werden. Die Zeichen stehen auf Absage – und das wäre historisch. Erstmals seit der Gründung 1877 würde das älteste Tennisturnier der Welt in Friedenszeiten nicht stattfinden.

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Wimbledon gegen Absage versichert

Ein Grund für die wahrscheinliche Absage: Finanziell würde es den All England Lawn Tennis and Croquet Club (AELTC) als Ausrichter nicht so hart treffen. Britische Medien berichteten, dass sich die Veranstalter gegen den Ausfall aufgrund einer Pandemie versichert hätten - als vermutlich einziges Großereignis im Sport.

„Wir haben eine Versicherung gegen Erdbeben und Terrorismus und solche Dinge“, sagte Veranstalter Edwin Weindorfer gegenüber der „New York Times“, eine Versicherung gegen ein Virus habe er aber nicht. 

Die Frage ist jedoch, ob sich die Lage bis dahin entspannt hat. Manche, wie die ehemalige Tennisspielerin Amelie Mauresmo, befürchten sogar, dass es im Jahr 2020 keinen einzigen Aufschlag mehr in den Profiserien ATP und WTA geben könnte. Das wiederum bringt Boris Becker auf die Palme. „Wir sollten mit der Schwarzmalerei aufhören“, twitterte der Wahl-Londoner, „natürlich wird dieses Jahr noch Tennis gespielt.“

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Beckers jüngste Kommentare und verquere Vergleiche zwischen Corona und Grippe stießen im Internet auf viel Kritik. Ein User hielt es gar für gefährlich, dass Becker so einen „Humbug mit großer Reichweite“ verbreite. (mit sid)

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