Es gibt vieles was man über den Fußballer Neymar sagen kann. Hochtalentiert, technisch brillant, dribbelstark und torgefährlich. Vom sportlichen Standpunkt aus gesehen spricht alles dafür, dass der Brasilianer in der Post-Ronaldo-Messi-Ära einen Weltfußballer-Titel nach dem anderen abräumen wird.

Aber da ist auch noch die andere Seite von Neymar. Und die hat so gar nichts gemein mit den langsam älter werdenden Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Neymars Showeinlagen in Form von theatralischen Darstellungen noch so kleiner Fouls gegen ihn lassen sein Ansehen gewaltig sinken. Sogar in Brasilien.

Kritik von Ex-Nationalspieler Zé Roberto

Unrühmlicher Höhepunkt: Beim WM-Achtelfinal-Duell gegen Mexiko tritt ihm Gegenspieler Miguel Layun auf den Fuß. Das gehört sich nicht und soll auch nicht beschönigt werden. Was Neymar aber daraus macht, ist lächerlich und hat mit Fußball nichts zu tun. Erst wälzt er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden und wird danach minutenlang behandelt. Bei der WM ist das nicht der erste Fall dieser Art. 

Neymar ist hauptverantwortlich dafür, dass Brasilien während dieser Weltmeisterschaft nicht gerade die Sympathien entgegenfliegen. Selbst in der Heimat wird er für seine Schauspieleinlagen heftig kritisiert.

Ex-Nationalspieler Zé Roberto, während der WM Experte im ZDF, drückt sich nach der Mexiko-Partie klar aus. „Das regt die Leute auf, das wollen sie nicht sehen. Er rollt sich herum, als hätte er einen offenen Bruch. Er hat das nicht nötig.“

Neymar verteidigt sich

Mexikos Trainer Juan Carlos Osorio ging noch einen Schritt weiter. „Es ist eine Schande für den Fußball, es ist ein Negativbeispiel für die Welt, für Kinder und den Fußball“, sagte Osorio. Neymar selbst verteidigte sich mit den Worten: „So ein Tritt ist furchtbar.“

Das stimmt. Aber viel schlimmer ist, was einer der besten Fußballer der Welt daraus macht. Eine lächerliche Showeinlage. So gesehen stimmen auch die Worte von Osorio: Dieser Neymar ist eine Schande für den Fußball.