Nach Spiel gegen ArgentinienIsländer Gíslason wird zum Instagram-Star

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Islands Rúrik Gíslason ist auf Instagram extrem beliebt.

Moskau/Köln – Aus sportlicher Sicht ist die Geschichte von Rúrik Gíslason schnell erzählt: Isländer, 30 Jahre alt, bevorzugt Rechtsaußen, spielt für den SV Sandhausen in der Zweiten Bundesliga und für die isländische Nationalmannschaft. Aktuell 48 Länderspiele. Feierte sein WM-Debüt beim 1:1 im ersten Gruppenspiel gegen Argentinien. Einwechslung in der 63. Minute, eher unauffälliger sportlicher Auftritt, da ist man sich einig.

Die Geschichte, die es über Gíslason zu erzählen lohnt, hängt aber nur bedingt mit seinem sportlichen Talent zusammen. Er ist der erste Social-Media-Held dieser WM. Mehr als 710.000 Menschen folgen ihm zurzeit auf Instagram (Stand 21. Juni, Tendenz stündlich steigend). Vor der Weltmeisterschaft waren es nur rund 40.000.

Das war, bevor der Onlinewelt auffiel, dass Rúrik Gíslason ein schöner Mensch ist. Die Eckdaten, die hier am häufigsten genannt werden, haben nichts mit fußballerischem Können zu tun: 1,84 m groß, anständig trainiert, blonder Zopf und, wie die argentinische Schauspielerin Gimena Accardi es laut „Vice“ auf Instagram ausgedrückt haben soll: „eisblaue Augen“ und „Marmorstatuen-Kinn“. Accardi ist wohl mitverantwortlich für den Trubel auf Gíslasons Instagram-Profil. Genau wie Gabriela Lopes, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Brasiliens: „Wie ist das nur möglich, dass man so schön ist?“, fragte sie bei seiner Einwechselung auf Twitter. Kein Wunder, dass Gíslason vor allem in Südamerika Fans sammelt.

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Der passende Hashtag zum Hype war schnell geboren: #sexyrurik – das setzte Gíslasons Teamkollege Kári Àrnason kürzlich unter einen Post, der die isländische Mannschaft adrett in Anzügen vor einem Flugzeug zeigt. Sexy Rurik – das hat sich jetzt durchgesetzt. Und es ist nicht, als würde der Instagram-Account des Sandhauseners hinter den Erwartungen zurückbleiben: Gut komponierte Bilder aus dem Pool, ein kleines Baby, ein muskulöser Rücken und viele nachdenkliche Blicke in die Ferne. Klar, Gíslason hat auch schon gemodelt.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Fußball-Großereignis für Schwärmereien sorgt. Der Schwede Freddie Ljungberg machte einst mit Unterwäsche-Werbung für Calvin Klein von sich reden. Einen anderen Schweden, Martin Dahlin, verglich man vor vielen Jahren mit O.J. Simpson. Manche nennen Gíslason zurzeit in einem Atemzug mit David Beckham.

Um auch sportlich so weit aufzusteigen, fehlt dem Sandhausen-Spieler allerdings noch ein wenig. Er selbst sagt, er habe schlicht nicht das Talent für ein Team wie Barcelona.

Die Europameisterschaft 2016, die die isländische Mannschaft zum Publikumsliebling machte, verpasste Gíslason verletzungsbedingt. Bei der WM kann er nun am Wikinger-Zauber mitwirken. Vielleicht wieder am Freitagabend, beim Spiel gegen Nigeria. Sein Marktwert ist seit dem Einsatz gegen Argentinien auf 650.000 Euro gestiegen. Vermutlich nicht wegen seiner eisblauen Augen.

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