„Papa hat einen Fehler gemacht“Wie Daum seinen Kindern die Kokain-Affäre beichtete

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Daum Christoph dpa

Christoph Daum hat ein Buch geschrieben.

Köln/München – Für Christoph Daum hatte seine Kokain-Affäre vor 20 Jahren auch enormen Einfluss auf seine Kinder. Dies sagte der 66-Jährige in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Auf die Frage, wie er die positive Haarprobe und den folgenden Medienrummel seinem Sohn und seiner Tochter damals erklärt habe, sagte der Fast-Nationaltrainer: „Eigentlich so, dass Fehler zu Menschen dazugehören. Fehler zu machen, ist menschlich. Papa hat einen Fehler gemacht, aus dem hat er gelernt, den wird er nicht wieder machen. Also egal, was da mal passiert, sprecht mit den Eltern, es gibt immer wieder eine Lösung.“

Christoph Daum bezeichnet Kokain-Affäre als Horrorzeit

Die positive Haarprobe brachte Daum damals nicht nur um seinen Trainerposten bei Bayer Leverkusen, sondern auch um den Bundestrainer-Job, den er im Sommer 2001 hätte antreten sollen. Seinen Kindern habe er gesagt: „Lernt aus den Fehlern, das sind auch wichtige Hinweise, wie man es in Zukunft im Leben besser zu machen hat.“

Die Affäre, die Daum selbst als „Horrorzeit“ bezeichnet, habe auch „zu einer gewissen Resilienz bei den Kindern“ beigetragen. 

Christoph Daum kritisiert Medien

Die Entwicklung der Fußball-Berichterstattung sieht Daum in der jüngeren Vergangenheit kritisch. „Die Medien haben mich früher direkt selbst angerufen, das ging gleich ungefiltert raus. Heute ist es so, dass alles abgesprochen und Korrektur gelesen wird. Das heißt, es wird da natürlich auch eine Zensur vorgenommen gegenüber den Trainern und Spielern. Das kannten wir früher gar nicht“, sagte er.

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Daum hat im Oktober seine Biografie „Immer am Limit“ veröffentlicht, in der er zahlreiche Anekdoten aus seiner bewegten Trainer-Karriere schildert. Der Coach sieht aber auch die Notwendigkeit dieser Veränderungen im Laufe der Zeit: „Wir hatten früher nicht diese wirtschaftliche Bedeutung. Heute musst du mit jeder Aussage dem Sponsor gefallen, nicht nur den Fans. Darüber haben wir uns früher gar keine Gedanken gemacht.“ Das bisher letzte Engagement Daums endete im September 2017 beim rumänischen Nationalteam. (mbr/dpa)

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