DFB-PokalDortmund siegt gegen Gladbach, Verl mit nächster Überraschung

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Dortmund gegen Gladbach DFB-Pokal

Die Dortmunder Spieler jubeln über den Ausgleich.

Borussia Dortmund hat seinem in die Kritik geratenen Trainer Lucien Favre mit einer starken Aufholjagd gegen Borussia Mönchengladbach Luft verschafft. Im Topspiel der 2. Runde des DFB-Pokals drehte Nationalspieler Julian Brandt mit einem späten Doppelpack (77./80.) ein 0:1 in einen 2:1 (0:0)-Sieg, Marcus Thuram (71.) hatte den Bundesliga-Spitzenreiter in Führung geschossen.

Dortmund enttäuschte zunächst wie beim 0:0 auf Schalke und dem 0:2 bei Inter Mailand vor allem in der Offensive, in Abwesenheit des verletzten Marco Reus fiel Jadon Sancho und Co. wenig ein. Auf der Gegenseite nutzte Thuram eine der wenigen Gelegenheiten zur Führung - dann kam Brandt und drehte die Partie mit einem abgefälschten Linksschuss und einem Kopfballtreffer nach Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Mario Götze.

Leipzig mit Kantersieg in Wolfsburg

RB Leipzig antwortete mit einem beeindruckenden 6:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg auf die jüngste Kritik von Sportdirektor Markus Krösche und Trainer Julian Nagelsmann, die Wölfe indes hatten im Pokal nie höher verloren und kassierten im 14. Saisonpflichtspiel die erste Niederlage.

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„Wir waren giftig und gallig“, sagte Nagelsmann nach der Gala seiner Leipziger, die sich die Kritik an Zweikampfhärte und Kampfgeist offenbar zu Herzen genommen hatten. Die Fans feierten vor allem Timo Werner, der aus dem brillanten RB-Umschaltspiel mit zwei Assists bei Toren von Marcel Sabitzer (55.) und Emil Forsberg (58.) sowie zwei Treffern (68./88.) herausstach.

1:6 hatte Wolfsburg im DFB-Pokal zuvor nur bei Bayern München (2013) und bei Eintracht Frankfurt (1989) sowie gegen den 1. FC Köln (1991) verloren.

Verl schafft Überraschung gegen Kiel

Weiter geht die Pokal-Reise für den SC Verl: Der Underdog aus der Regionalliga West warf nach Bundesligist FC Augsburg (2:1) den Zweitligisten Holstein Kiel mit 8:7 (1:1, 1:1, 1:1) im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb. Nachdem am Dienstag bereits Südwest-Regionalligist 1. FC Saarbrücken den 1. FC Köln (3:2) blamiert hatte, stehen erstmals in der DFB-Pokal-Geschichte zwei Viertligisten im Achtelfinale.

Kaiserslautern gewinnt im Elfmeterschießen gegen Nürnberg

Eine weitere Überraschung glückte dem krisengeschüttelten Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, der im Elfmeterschießen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg 6:5 (2:2, 2:2, 1:1) niederrang. Beim Club musste nach einer schweren Verletzung von Keeper Patric Klandt (116.) und ausgeschöpftem Wechselkontingent Feldspieler Enrico Valentini ins Tor.

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Bremen mit Heimsieg gegen Heidenheim

Werder Bremen, Halbfinalist der Vorsaison, berauschte sich beim 4:1 (4:1) gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim über 45 Minuten am eigenen Power-Fußball.

Bremen machte schon in den ersten 20 Minuten klar, dass eine Wiederholung des Pokal-Aus gegen den damaligen Drittligisten Heidenheim (2011) keine Option war. Milot Rashica (5.), Leonardo Bittencourt (11.) und Davy Klaassen (18.) sorgten für drei schnelle Tore. Marco Friedl (41.) erhöhte auf 4:0, Heidenheims Klub-Ikone Marc Schnatterer (45+1.) verkürzte per Handelfmeter.

Frankfurt gewinnt am Millerntor, Fortuna und Berlin weiter

Ebenfalls die Runde der letzten 16 erreichten die Bundesligisten Eintracht Frankfurt (2:1 beim FC St. Pauli) und Fortuna Düsseldorf (2:1 gegen Erzgebirge Aue). Am Hamburger Millerntor traf Frankfurts Bas Dost (4./16.) doppelt, für St. Pauli verkürzte Waldemar Sobota (43.) per Handelfmeter. Düsseldorf drehte dank Rouwen Hennings (45., Foulelfmeter) und Kasim Adams (75.) die Gäste-Führung durch Fabian Krüger (12.).

Dynamo Dresden hat am Mittwoch die große Überraschung der zweiten DFB-Pokalrunde in letzter Sekunde verpasst. Vor über 30 000 mitgereisten Fans unterlag der abstiegsbedrohte Zweitligist dem Bundesligisten Hertha BSC erst nach Elfmeterschießen mit 4:5. In einer mitreißenden Partie hatte es am Ende der Verlängerung 3:3 (2:2, 1:0) gestanden. Erst in der zweiten Nachspielminute der Extra-Spielzeit hatte Jordan Torunarigha für die Hertha ausgeglichen. (dpa, sid)

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