DFB-Pokalfinale der FrauenDas Endspiel in Köln-Müngersdorf ist ein Erfolg

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Pokalfinale_Frauen

Vor einem Jahr gewannen die Frauen des VfL Wolfsburg in Müngersdorf den DFB-Pokal.

Köln – Zum zwölften Mal ist am Samstag das Rhein-Energie-Stadion Gastgeber des Endspiels um den DFB-Pokal der Frauen, und obwohl das Stadion bei weitem nicht ausverkauft sein wird, ist das Kölner Endspiel eine Erfolgsgeschichte: Mehr als 1000 Zuschauer sind beim Frauenfußball nach wie vor die Ausnahme, das Frauenfinale in Müngersdorf ist also eine weit größere Besonderheit als das Männer-Endspiel in Berlin.

Zwischen 1985 und 2009 fand das Frauenfinale weit unter der Wahrnehmungsschwelle im praktisch leeren Olympiastadion als Vorprogramm des Männerfinals statt. Wer am Samstag nach Müngersdorf kommt, will das Frauenfinale genießen, ein riesiger Fortschritt.

Die Frauen-Bundesliga erlebt derzeit einen grundsätzlichen Wandel. Die Frauenfußball-Standorte aus alten Zeiten werden weniger. Von den Traditionsklubs der Frauen-Bundesliga sind mittlerweile die meisten Namen verschwunden, zuletzt stieg der zweimalige Köln-Finalist SC Sand in die Zweite Liga ab.

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Längst dominieren Vereine, deren Namen man aus dem Männerfußball kennt. Der VW-Konzern etwa versteht den Frauenfußball als Teil seiner auch internationalen Markenstrategie im Sport, seit zehn Jahren machen der FC Bayern und der VfL Wolfsburg die deutsche Meisterschaft unter sich aus. Dieser Trend wird sich fortsetzen, derzeit arbeiten sich die Frauenteams von Schalke 04 und Borussia Dortmund durch die unterklassigen Ligen nach oben und werden in wenigen Jahren in der Bundesliga auftauchen.

Familienfest des Fußballs

Ob eine Liga, die aus den Frauenteams der Männer-Bundesligisten besteht, der große Wurf sein wird, sei dahingestellt. Die Talentförderung in den kleineren Vereinen war immer Teil der Faszination des Frauenfußballs; im Jahr 2003 gewannen Spielerinnen aus Rheine, Brauweiler und Bad Neuenahr die WM, das ist heutzutage nicht mehr vorstellbar. Allerdings helfen die Klubs der Männerbundesliga mit ihrer Infrastruktur, den Frauenfußball in der absoluten Spitze zu fördern.

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Das Pokalfinale in Köln wird allerdings bleiben, was es ist: Ein Familienfest des Fußballs. Ein Duell der Frauenteams des 1. FC Köln und Bayer Leverkusen in Müngersdorf, vor ausverkauftem Haus mit Pyrotechnik, riesigem Polizeiaufgebot und Platzsturm, wird es wohl nie geben.

Der Frauenfußball sollte das als gute Nachricht verstehen.

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