KommentarDer FC Barcelona bangt ums finanzielle Überleben

Lesezeit 2 Minuten
messi

Klub in der Krise: Im Sommer verliert der FC Barcelona mit Lionel Messi das Juwel der Mannschaft.

Barcelona – Die Fußball-Hitliste der großen Wirtschaftsberatungsagentur Deloitte führt den FC Barcelona mit einem Umsatz von rund 715 Millionen Euro auf Platz eins. Gefolgt von Real Madrid und dem FC Bayern München, dessen Bilanz im ersten Corona-Jahr nur eine leichte wirtschaftliche Delle erlitt und der mit rund 640 Millionen Euro Jahresumsatz weltweit Platz drei einnimmt.

Begleitet wird diese Nachricht von Meldungen gewöhnlich gut informierter spanischer Medien, dass den FC Barcelona mehr als eine Milliarde Euro Schulden drücken, von denen etwa 700 Millionen kurzfristiger Natur seien. Was sagt uns das?

Zunächst einmal dies: Geld ist nicht gleich Geld, auch wenn es den Umsatz in fast jeder Form in die Höhe treibt. Das Geld, das man ausgibt, ist anderes Geld als das, was man einnimmt. Den grundlegenden Unterschied erfährt jeder Normalmensch jeden Tag am eigenen Leib.

Barcelona verliert sein Juwel

Für Vereine wie Barcelona und Real Madrid war er traditionell offenbar weniger wichtig. Ihre Finanzierung schien unerschöpflich, das Modell machte für Außenstehende den Eindruck einer Mischung aus Ölquelle, Goldgrube und Staatsfonds, der immer Wege finden würde, den wichtigen Repräsentanten der Volksseelen Kastiliens (Real) und Kataloniens (Barca) ein Leben im Schlaraffenland zu ermöglichen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Allerdings sind Ereignisse eingetreten, die niemand vorhersehen konnte. Die Corona-Pandemie erschüttert Spanien besonders hart. 100 Jahre alte Sonderrechte haben keine Gültigkeit mehr. Und das Schlimmste: Der größte Schatz dieser Klubs, ihre Spieler, haben massiv an Wert verloren, während sie entlohnt werden müssen wie zu Zeiten voller Stadien und voller Kassen. Der FC Barcelona hat sogar das Pech, Lionel Messi, sein Juwel, seinen Stolz, im Sommer 2021 zu verlieren und nichts dafür zu bekommen. Bisher galt dieser Verein als zu groß und in jeder Hinsicht zu wichtig, um kaputt zu gehen. Es ist jedoch vieles nicht mehr wie bisher.

KStA abonnieren