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KommentarOlympia-Comeback für Lukas Podolski? Das hilft nur einem!

Lesezeit 2 Minuten
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Lukas Podolski nach seinem bislang letzten Länderspiel, dem 1:0 gegen England in Dortmund

  • Lukas Podolski würde gerne noch einmal für Deutschland spielen – bei Olympia 2020 in Tokio. 2016 in Rio de Janeiro hatten drei Routiniers die junge deutsche Auswahl erfolgreich verstärkt.
  • Ein Einsatz Podolskis in Tokio würde allerdings nur dem dann 35-Jährigen helfen, sonst niemandem.
  • Unser Kommentar.

Köln – Noch einmal den Adler auf der Brust. Noch einmal den linken Hammer auspacken. Noch einmal etwas Goldenes überreicht bekommen. Das größtmögliche Comeback.

So in etwa könnte der Traum eingefleischter Lukas-Podolski-Fans aussehen, nachdem der 34-Jährige erneut für eine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft für Olympia 2020 im Gespräch ist. Aus Sicht der Klubikone des 1. FC Köln macht es Sinn: Der Austragungsort Tokio liegt nahe seiner aktuellen Heimat Kobe, zudem könnte Podolski sein ohnehin schon umfangreiches Marken-Portfolio erweitern: Deutscher Meister, Weltmeister, Modedesigner, Gastronom, Schirmherr unzähliger Sportevents – und im Sommer 2020 Olympiasieger?

Die deutsche Auswahl würde Podolski sicher weiterhelfen. Doch gilt das auch umgekehrt? Der Stürmer spielt seit Sommer 2017 bei einem Durchschnitts-Team in einer maximal zweitklassigen Liga, 14 Tore in 52 Einsätzen gelangen Podolski. Zuletzt gab er das Kapitänsamt ab und plagte sich mit gesundheitlichen Problemen herum – alles keine idealen Voraussetzungen für eine Führungsrolle in einer jungen deutschen Auswahl. Dabeisein ist bei Olympia eben nicht alles, es geht um Siege.

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Eine Marketing-Aktion hat weder Olympia noch die Nationalmannschaft nötig

2016, als Deutschland in Rio Gold im Elfmeterschießen verpasste, hießen die Routiniers Sven Bender, Lars Bender und Nils Petersen. Drei Bundesligaprofis, mehr oder weniger auf der Höhe ihres Schaffens. Während die Benders, die nimmermüden Vorzeigefußballer, der Defensive Stabilität verschafften, wurde Stürmer Petersen mit sechs Treffern olympischer Torschützenkönig. Von einem dann 35 Jahre alten Lukas Podolski ist das 2020 nicht zu erwarten. Und einen Ü-23-Platz nur für Marketing-Zwecke zu vergeben, hat weder Olympia noch die Nationalmannschaft nötig.

So sollte dieses Comeback im Reich der Träume bleiben – zumal Podolski mit seinem fulminanten 1:0-Siegtor gegen England in seinem letzten Länderspiel bereits den größtmöglichen Abschied feiern durfte.

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