Kommentar zum Fall Bakery JattaDen Hamburger SV trifft keine Schuld

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Bakery Jatta 2

Bakery Jatta in Karlsruhe

  • Der „Fall Bakery Jatta“ wird zum Dauerthema. Am Montag auch hat der Karlsruher SC Einspruch gegen die Wertung eines Punktspiels gegen den Hamburger SV eingelegt.
  • Die Hängepartie um den Spieler ist unerträglich. Und am wenigsten Schuld trifft den Hamburger SV. Ein Kommentar

Karlsruhes Einspruch gegen die Wertung des Heimduells mit dem Hamburger SV ist wohl als vorsorgliche Maßnahme zu verstehen. Man will zumindest nichts unversucht gelassen haben. Sollte der DFB Hamburgs Offensivspieler Bakery Jatta aus Gambia sperren, weil er sich für jünger erklärte, als er ist, könnte aus Karlsruhes Niederlage doch noch ein Sieg am Grünen Tisch werden. Die Chance ist nach Einschätzung von Rechtsexperten zwar winzig, doch es gibt sie immerhin.

Den HSV nachträglich zu bestrafen, wäre aber ein fatales Zeichen. Der DFB hat dem Verein mehrfach versichert, dass Jattas Spielberechtigung bis zum rechtmäßigen Ende des Untersuchungsverfahrens gilt. Das Migrationsamt in Bremen bestätigte die Echtheit des Passes. Alle amtlichen Bescheide sprechen für Jatta. Gegen ihn sprechen Vermutungen der „Sport Bild“. Solange sich die nicht bewahrheiten, muss sich der Verein auf höchstinstanzliche Angaben verlassen und Jatta unter Rechtssicherheit spielen lassen.

Vor allem aber braucht es eine zügige Klärung des Sachverhalts. In Karlsruhe war Jatta 90 Minuten lang von den Heimfans ausgepfiffen worden – auf der Basis von Mutmaßungen. Ihm und allen, die so etwas stört, wäre ein Gefallen getan, wenn Klarheit geschaffen würde. Wenn es sportrechtliche Gründe gibt, Jatta zu sperren, sollte man es tun. Aber wahrscheinlich gibt es die eben nicht. Und dann muss man ihn in Ruhe lassen und denen, die damit ein Problem haben, sagen, dass sie im Unrecht sind.

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