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Kommentar zum Rassismus im FußballDie Uefa muss endlich härter durchgreifen

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Rassistische Gesten, Parolen und Laute gegen dunkelhäutige englische Spieler waren im Stadion in Sofia deutlich zu sehen und hören.

  • Der europäische Fußballverband fährt seit Jahren eine „Nein-zu-Rassismus"-Kampagne.
  • Der skandalöse Vorfall in Bulgarien ist aber wahrlich nicht der erste seiner Art.
  • Es zeigt sich: Die Uefa-Strafen fruchten nicht, so wird die gut gemeinte Kampagne unglaubwürdig.

Köln – Wer kennt sie nicht, die „Nein-zu-Rassismus“-Kampagne der Uefa, die der europäische Fußballverband seit Jahren mittels TV-Spots oder Plakaten in den Stadien fährt. Die ist natürlich gut gemeint und auch richtig. Im Sinne der Null-Toleranz-Politik  wurde auch der Strafenkatalog ausgeweitet: So gibt es bei Verfehlungen Geldstrafen für die Verbände, Tribünensperren, Sperren für Spieler, selten Geisterspiele.

Doch spätestens die ekelerregenden rassistischen Vorfälle in Bulgarien zeigen deutlich: Die Maßnahmen reichen nicht aus, sie brachten bisher wenig bis nichts. Dies war wahrlich nicht der erste Eklat in Bulgarien. Und die dunkelhäutigen englischen Spieler wurden auch nicht zum ersten Mal verunglimpft, erlebten Ähnliches bereits in Montenegro. Die Uefa muss deshalb endlich härter durchgreifen und  deutliche Zeichen setzen. Ansonsten wirkt ihre Kampagne nicht glaubwürdig.

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Zum Beispiel sollten ihre Schiedsrichter eine Partie bereits nach dem ersten Exzess abbrechen und nicht erst – wie es die Regel besagt – nach drei Vergehen in 90 Minuten.  Wiederholungstäter müssen mit Punktabzügen oder sogar mit dem Komplett-Ausschuss aus dem Wettbewerb sanktioniert werden.

Rassismus als Problem der Gesellschaft

Klar ist aber auch: Der neu aufkommende Rassismus, wenn er denn überhaupt mal weg war, ist kein explizites Problem des Fußballs, sondern der Gesellschaft. Gefragt ist deshalb auch die überwiegende Mehrheit in den Stadien, die solche Auswüchse verdammt und den Rassisten die Rote Karte zeigt. Wir gehen mal davon aus, dass es in Ländern wie Bulgarien solch eine Mehrheit auch gibt.

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