Kommentar zum Revier-DerbyWarten auf eine Reaktion

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Ausgelassener Jubel nach phänomenaler Aufholjagd: Schalkes Spieler feiern nach dem Schlusspfiff ihren Punktgewinn.

Köln – Nach diesem Wahnsinn von Fußballspiel, diesem Testosteron-Schub für die aufholenden Schalker mit entsprechend spektakulärer Torfolge kann ein Spieler – noch dazu in einem Derby zwischen Dortmund und Schalke – durchaus mal den Überblick verlieren.

Wobei das, was Schalkes Leon Goretzka nach der Partie sagte, aus seiner Sicht irgendwie stimmte, zumindest gefühlt. Goretzka also sprach kurz von einem gewonnenen Spiel, ehe er sich korrigierte. Ist ja auch was dran, wenn man in Dortmund zur Halbzeit mit einem 0:4-Rückstand als gedachter Verlierer vom Platz schleicht – und in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte noch zum 4:4 trifft. Kurzum: Trotz der phänomenalen Fußballkunst ein furchtbares Spiel für Dortmund, ein sensationelles für Schalke und ein fantastisches für alle Unbeteiligten.

Doch wie kann es sein, dass ein Team, das sich mit famosem Fußball und enormer Zweikampfstärke sowie vier Toren von eigenen Zweifeln befreit, derart einbricht wie Borussia Dortmund, der gefühlte Verlierer dieser Partie? Wahrscheinlich deshalb, weil trotz aller Fan-Unterstützung ein Gegentor zum psychischen Einbruch führt. Eben weil es diesem Team nach den vielen Rückschlägen in den vergangenen Wochen an allem mangelt, was Sieger ausmacht.

Für Dortmunds Trainer Peter Bosz wird es nun noch ungemütlicher als es für ihn ohnehin schon vor dem Derby war. Am Sonntag steht um 11 Uhr die Mitgliederversammlung an, der Ausgleich zum 4:4 ist da nicht einmal 18 Stunden her, entsprechend hitzig dürfte dieser Termin ausfallen. Die Fans wollen eine Reaktion. Weil sie die derzeit nicht von ihrer zu labilen Mannschaft erwarten dürfen, werden sie sich diese von der Vereinsführung erhoffen. Und womöglich lautstark einfordern.

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