Man United scheitert im Elfmeter-Krimi - Chelsea mit Mühe

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Manchester – Cristiano Ronaldo nahm den bitter enttäuschten Anthony Elanga in den Arm und tippte auf dem Weg in die Kabine zwei-, dreimal mit dem Zeigefinger auf seine Brust.

Zu verstehen war nicht, was der Superstar dem erst 19-Jährigen zusprach, möglicherweise war es aber: Ich bin genauso schuld. Elanga hatte beim peinlichen Pokal-Aus des englischen Fußball-Rekordmeisters Manchester United gegen den Zweitligisten FC Middlesbrough im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch vergeben - aber auch Ronaldo versagten während der FA-Cup-Partie die Nerven.

„Sieg, Niederlage, Unentschieden - wir halten zusammen”, twitterte der Club des deutschen Trainers Ralf Rangnick, der auch in der Premier League mit 19 Punkten weniger als Tabellenführer Manchester City keine Titelchance mehr hat. Bleibt noch die Champions League.

„Ich denke, wir haben gut gespielt in den vergangenen Wochen in der Liga - und auch heute in der erste Halbzeit”, sagte Rangnick während der Pressekonferenz nach dem 7:8 i.E. (1:1, 1:1, 1:0). „Ich glaube nicht, dass wir da viele Dinge hätten besser machen können - vom Tore schießen abgesehen.” Der 63-Jährige hatte den Edel-Club im vergangenen Dezember übernommen und gilt mit seinem Vertrag bis zum Saisonende als Interimstrainer.

Das Tore schießen - dazu hatten die Red Devils am Freitagabend etliche Möglichkeiten. Allen voran Ronaldo, der früh einen Foulelfmeter vergab. Der Schuss des fünfmaligen Weltfußballers ging ganz knapp links vorbei (20.). Bruno Fernandes traf beim Stand von 1:1 aus aussichtsreichster Position nur den Pfosten (72.). „Die Art und Weise hat mich mehr als zufrieden gestellt, aber im Pokal geht es ums Gewinnen, das haben wir nicht geschafft, deswegen sind wir extrem enttäuscht”, sagte Rangnick.

Der ehemalige Dortmunder Jadon Sancho (25.) hatte zur Führung für Manchester getroffen, Matt Crooks (64.) brachte den Zweitligisten in die Verlängerung. Der Treffer war umstritten, weil Duncan Watmore den Ball in der Entstehung klar mit der Hand gespielt hatte. „Die Spieler sind enttäuscht, wir sind enttäuscht, aber das ist Fußball”, sagte Rangnick. „Es war unser eigener Fehler, wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden müssen.”

Die Großen tun sich schwer

Auch Champions-League-Sieger Chelsea tat sich im Pokal äußerst schwer. Gegen Drittligist Plymouth Argyle mühten sich die Blues erst in der Verlängerung zu einem 2:1 (1:1, 1:1). Nach der Führung für den Außenseiter durch Macaulay Gillesphey (8.) glich Cesar Azpilicueta (41.) aus. Doch erst in der zweiten Hälfte der Verlängerung sorgte Marcos Alonso (105.+1) mit seinem Treffer für Chelseas Einzug in die fünfte Pokalrunde.

In einer dramatischen Schlussphase hätte Plymouth die Blues, bei denen Trainer Thomas Tuchel wegen eines positiven Corona-Tests fehlte, fast noch ins Elfmeterschießen gezwungen. Nach einem Foul von Malang Sarr bekamen die Gäste in der 117. Minute einen Strafstoß zugesprochen. Doch der Gefoulte Ryan Hardie schoss den Ball direkt in die Arme von Chelseas Ersatzkeeper Kepa.

© dpa-infocom, dpa:220205-99-990386/6 (dpa)

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