Rassismus-SkandalSchalke kündigt Untersuchung des Falls an

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Jordan Torunarigha im Zweikampf mit Ahmed Kutucu 

Gelsenkirchen – Der FC Schalke 04 hat nach den mutmaßlich rassistischen Vorfällen beim Pokalsieg gegen Hertha BSC Untersuchungen angekündigt. Der Verein nehme „die Aussagen des Spielers von Hertha BSC, Jordan Torunarigha, hinsichtlich rassistischer Aussagen und Laute gegen ihn während des Pokalspiels am Dienstagabend sehr ernst“, hieß es am Mittwoch in einer öffentlichen Stellungnahme auf der Homepage des Fußball-Bundesligisten. „Gemeinsam mit der Polizei Gelsenkirchen, dem Sicherheitsdienst und internen Quellen, wie beispielsweise der kürzlich eröffneten #stehtauf-Anlaufstelle, wird der Fall ausführlich geprüft.“

Entschuldigung nach Spielende

Der Vorstand und Trainer David Wagner hatten sich schon direkt nach dem Achtelfinal-Spiel, das Schalke nach Verlängerung mit 3:2 gewonnen hatte, bei den Berlinern und dem dunkelhäuten Abwehrspieler entschuldigt und das Fan-Verhalten verurteilt. „Von Seiten des Vereins gibt es null Toleranz für ein solches Verhalten. Wir werden alles dafür tun, dass wir diejenigen, die dafür verantwortlich sind, ausfindig machen und mit Konsequenzen belegen. Ein solches Verhalten verstößt nicht nur gegen Stadionordnung, Leitbild und Satzung des FC Schalke 04, sondern widerspricht auch all unseren Werten. Wir werden mit Sanktionen reagieren und die Vorfälle auch entsprechend zur Anzeige bringen“, hieß es in der Mitteilung.

Auch Berlins Trainer Jürgen Klinsmann hatte sich über rassistische Äußerungen gegen Verteidiger Torunarigha beklagt. „Der Junge ist beleidigt worden“, sagte Klinsmann nach dem 2:3 nach Verlängerung: „Wir haben den Schiedsrichtern gesagt, dass sie ihn schützen müssen.“

Nationalspieler Niklas Stark sprach von „Affenlauten“ und bestätigte: „Es gab rassistische Beleidigungen von der Tribüne. Jordan ist ein emotionaler Spieler. Wenn so etwas passiert, wäre ich wahrscheinlich auch ausgerastet. Sowas geht nicht. Das ist menschlich ganz abstoßend.“ Zu den Vorfällen soll es in der zweiten Halbzeit gekommen sein.

Torunarigha habe „auf dem Platz geweint und wollte aufhören“, berichtete Schalkes Siegtorschütze Benito Raman: „Ich habe ihm Mut zugesprochen und gesagt, dass er weitermachen soll.“ (dpa, sid)

KStA abonnieren