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Vor Japan-AbschiedLukas Podolski hofft auf „aktivere Rolle“ beim FC

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Lukas Podolski

Lukas Podolski

Köln – Die Zeit von Lukas Podolski in Japan neigt sich dem Ende entgegen. Im Januar 2020 läuft der Vertrag des Kölner Weltmeisters bei Vissel Kobe aus; der Stürmer rechnet selbst damit, dass das Kapitel in Fernost nach  zweieinhalb Jahren geschlossen wird.

„Bisher ist noch kein Verantwortlicher des Klubs auf mich zugekommen. Von daher wird meine Zeit in Japan am Jahresende wahrscheinlich vorbei sein“, sagte Podolski im Interview mit der „Bild am Sonntag“. Von einem Karriereende spricht der 34-Jährige, den in den vergangenen Monaten  gesundheitliche Probleme ausbremsten, noch nicht. Er schaue sich anderweitig um, sortiere den Markt und mache sich Gedanken.

Es ist kein Geheimnis, dass Podolski am liebsten dort seine erfolgreiche Laufbahn dort beenden würde, wo alles begann: Beim 1. FC Köln, von dem er von 1995 bis 2006 und noch einmal von 2009 bis 2012 die Schuhe schnürte. „Ich bleibe dabei, dass es für mich eine Herzensangelegenheit wäre, noch einmal für den FC zu spielen.“ Der Angreifer weiß allerdings, dass dieser Wunsch nicht einfach umzusetzen ist, vielleicht sogar unerfüllt bleibt. „Dazu gehören aber immer zwei Seiten, die das wollen und es passt. Das war in der Vergangenheit leider anders“, fügte Podolski an, der zum ehemaligen FC-Präsidenten Werner Spinner keinen Draht fand und kaum Kontakt hatte.

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„Mehr Botschafter als ich kann man nicht sein"

Seit September ist ein neuer Vorstand um Werner Wolf im Amt. Im vergangenen Sommer habe er sich mit diesem bereits zusammengesetzt und einen „lockeren Austausch“ gehabt. Damals sei es konkret um eine Botschafter-Rolle für den FC gegangen. Wirkliches Interesse an dieser Art der Rückkehr hat Podolski indes nicht, das machte er deutlich:  „Ich brauche dafür kein offizielles Amt. Mehr Botschafter, als ich in der ganzen Welt in den letzten Jahren für den FC war, kann man nicht sein.“ Die Botschafter-Rolle ist für den 130-fachen Nationalspieler offenbar keine, die ihn ausfülle oder befriedigen würde. Er will nicht nur repräsentieren, sondern gestalten.  „Wenn ich beim FC was mache, dann in einer aktiveren Rolle“, sagte Podolski.

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Präsident Wolf hatte im Interview mit dieser Zeitung davon gesprochen, dass der neue Vorstand seinen langjährigen Star  wieder enger an sich binden will: „Wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, ihn nicht einzubinden. Lukas ist der Weltstar, der uns überall viele Türen öffnen kann.“ Allerdings müsse dieser mit seiner Rolle  glücklich werden und sie länger ausfüllen.

Wehrle will „alles tun", um Podolski einzubinden

Aus der Kölner Vereinsführung kennt Alexander Wehrle Podolski am längsten. Der Geschäftsführer hatte mit Ex-Vizepräsident Toni Schumacher den Stürmer im April 2018 auch in Kobe besucht. In der vergangenen Woche hatte Wehrle beim Talk „Loss mer schwade“  Stellung  zu einer möglichen Rückkehr des kölschen Volkshelden bezogen. „Wenn es irgendwie möglich ist, Lukas in den Verein einzubinden, werde ich immer alles dafür tun, dass es dazu kommt. Mal gucken was nach Japan kommt. Ich weiß nicht, ob er noch ein Jahr verlängert oder in die USA geht. Ich würde es unterstützen, dass er in irgendeiner Funktion zum FC kommt. Ich weiß nur, dass wir so verblieben sind, dass er, wenn er nach der Karriere Lust hat, eine Funktion zu übernehmen, dass wir dann reden.“

Feixend führte Wehrle an, dass Podolski ja sowieso schon im FC und im Stadion eingebunden sei. „Mit seinem Eis. Das schmeckt auch total.“

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