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Winzer, Politiker, KondomherstellerDie zehn kuriosesten Berufe von Ex-Profis

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Fußballer und ihre zweiten Karrieren.

Köln – Von Günther Netzer bis Jens Lehmann versuchen sich viele ehemalige Fußballer nach ihrer aktiven Profikarriere als TV-Experten - mit unterschiedlichem Erfolg. Dass in manch einem Ex-Profi aber auch ganz andere Talente schlummern, als das Fachsimpeln über taktische Formationen und gelungene Spielzüge, beweist unsere Liste der zehn kuriosesten Fußballer-Berufe:

Fabien Barthez

Von 1994 bis 2006 hütete der 1.83 Meter große Torhüter den Kasten der französischen Nationalmannschaft und wurde mit der Équipe tricolore Welt- und Europameister. 2007 beendete der ehemalige Welttorhüter (2000) seine Fußballer-Karriere und stieg kurz darauf in den Rennsport ein. Seinen größten Erfolg hinter dem Steuer feierte Barthez 2010 während der französischen GT-Meisterschaft in Dijon (3. Platz).   

Johan Micoud

Er galt als Schaltzentrale des SV Werder Bremen und hatte einen erheblichen Anteil am Double-Gewinn 2004: Johan Micoud. Der introvertierte Offensivspieler kehrte nach seiner Karriere nach Bordeaux zurück, kaufte ein Weingut und lebt seitdem als erfolgreicher Winzer. Für eine einzelne Flasche müssen Feinschmecker zwischen 150 und 175 Euro bezahlen. Wohl bekomm´s!

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Sänger und Stiftungsgründer

Carsten Ramelow

Noch während seiner aktiven Zeit als Fußball-Profi nahm Carsten Ramelow 2004 eine eigene CD mit dem Titel "Sing when you´re winning" auf. An einer Karriere als Musiker oder DJ war der damalige Mittelfeldakteur von Bayer 04 Leverkusen aber nicht interessiert. Mit den Einnahmen wurden soziale Projekte in seiner Heimat Kürten gefördert. Wie viele Exemplare über die Ladentheke gingen, ist leider nicht bekannt.

4. Jens Jeremies

Als Spieler des FC Bayern München feierte Jens Jeremies zwischen 1998 und 2006 zahlreiche Erfolge, darunter den Gewinn des DFB-Pokals (4), der deutschen Meisterschaft (6) und der Champions-League. Nach einer Knieverletzung hängte der Nationalspieler seine Schuhe im Alter von nur 32 Jahren an den Nagel und gründete eine Stiftung für sozial schwache Kinder ("Der Jugend ihre Zukunft"). Zudem arbeitet Jeremies bei der Spielerberater-Firma T21+.

Zeuge Jehovas und Politiker

5. Peter Knowles

Dass eine Profi-Karriere auch ohne Verletzung abrupt enden kann, beweist Peter Knowles. Der 22-jährige Engländer galt in den späten 60er-Jahren als "Jahrhunderttalent", als eines Tages zwei Zeugen Jehovas an seine Haustür klopften. Ein einschneidendes Erlebnis mit ungeahnten Folgen: Knowles beendete seine Laufbahn bei den Wolverhampton Wanderers und widmete sein Leben dem Glauben.

6. Hakan Sükür

Der "Bulle vom Bosporus", wie ihn seine Fans ehrfürchtig nannten, erreichte 2002 bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea mit der türkischen Nationalmannschaft den dritten Platz und schoss das schnellste Tor der WM-Geschichte (elf Sekunden). 2011 nutzte Sükür seine landesweite Popularität und stieg in die Politik ein. Seit dem gescheiterten Putsch im Sommer 2016 wird der ehemalige Fußball-Star per Haftbefehl gesucht. Ihm wird vorgeworfen, Anhänger der Gülen-Bewegung zu sein.

Jin-Jitsu-Champion und Rewe-Besitzer

Bixente Lizarazu

Auch Bixente Lizarazu verschlug es 1997 zum FC Bayern München. Im Jahre 2001 wurde der Linksverteidiger nach dem Gewinn der Champions-League von der Uefa in das Team des Jahres gewählt. Er ist zudem der bisher einzige Fußballer, der gleichzeitig amtierender Welt-, Europa-, Confed-Cup-, Champions-League- und Weltpokalsieger war. Doch was macht ein Profi, der bereits alles gewonnen hat, nach seiner Karriere? Für Lizarazu war die Antwort klar: Er qualifizierte sich für die Jiu-Jitsu-Europameisterschaft 2009 in Lissabon und errang dort in seiner Gewichtsklasse die Goldmedaille.

Holger Stanislawski

Bis ins Jahr 2004  spielte Holger Stanislwaski im Dress des FC St.Pauli. Auch nach seiner aktiven Laufbahn blieb der gelernte Masseur seinem Klub treu und wechselte für sechs Jahre auf die Trainerbank. Anschließend verschlug es den Hamburger unter anderem nach Hoffenheim und zum 1. FC Köln. Was jedoch kaum jemand weiß: Auch im Lebensmittelbereich ist Stanislawski tätig. 2014 übernahm der Ex-Profi die Geschäftsführung einer Rewe-Filiale.

Nachtclub-Besitzer und Kondomhersteller

Jay-Jay Okocha

Es gab wenige Spieler, die Oliver Kahn zur Verzweiflung brachten; und nur einen, der die Torwartlegende so locker austanzte wie Jay-Jay Okocha bei seinem unvergesslichen Treffer im Jahre 1993. Vier Jahre lang verzauberte der nigerianische Ballkünstler die Bundesliga. Da verwundert es nicht, dass Okocha auch nach seiner Fußball-Karriere für gute Laune sorgt. Seit 2009 ist er Betreiber eines eigenen Nachtclubs - mitten in Lagos (Nigeria). Der Name seiner Diskothek: "Number Ten". In Anlehnung an seine Lieblingsnummer, versteht sich.

Faustino Asprilla

Wer heutzutage bemängelt, es gäbe im Profi-Fußball kaum noch echte Typen, der mag womöglich auch an Faustino Asprilla denken. Um den exzentrischen Kolumbianer, der trotz seiner zahlreichen Eskapaden zu den besten Fußballern aller Zeiten zählt, ranken sich viele Mythen und Legenden. So soll bei seinem Wechsel zu Parma in der Saison 1992/93 auch Drogenboss Pablo Escobar seine Finger im Spiel gehabt haben. Und auch mit diversen Produzenten, die Asprilla angeblich im Jahre 2013 Geld für einen Porno-Dreh angeboten haben, wird der Kicker in Verbindung gebracht. Bewiesen ist hingegen, dass Asprilla 2014 eine eigene Kondommarke auf den Markt gebracht hat. Warum? Das weiß wohl nur er selbst.

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